► Der Folkwang-Museumsverein verlieh William Kentridge den Internationalen Folkwang-Preis. Seit 2010 zeichnet der Verein Persönlichkeiten aus, die sich wie Museumsgründer Karl Ernst Osthaus (1874–1921) in besonderer Weise um die Förderung und Vermittlung von Kunst verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger sind Neil MacGregor (2010), Reinhold Würth (2013), Hans Ulrich Obrist (2015), Okwui Enwezor (2017) und Barbara Klemm (2021).
William Kentridge © Foto Norbert Miguletz |
Die Laudatio hielt die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Marion Ackermann. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Das künstlerische Werk des Südafrikaners William Kentridge (*1955) findet seit Jahrzehnten weltweit Beachtung. International bekannt wurde er in den 1990er Jahren mit animierten Kurzfilmen, die auf Kohlezeichnungen basieren und die Geschichte Südafrikas im 20. Jahrhundert thematisieren.
William Kentridge: „Im Laufe der Jahre habe ich mich in vielen Projekten auf deutsche Autoren und Künstler oder auf Texte in deutscher Sprache bezogen. Zahlreiche Ausstellungen und Projekte sind bereits in deutschen Institutionen realisiert worden, und ich freue mich nun auf eine Ausstellung in Essen und Dresden im kommenden Jahr.“
Zeichnungen bleiben bis heute die Grundlage seines vielseitigen Schaffens, das auch Druckgrafik, Skulptur und Tapisserie umfasst. Seine Kunst greift Themen wie Kolonialismus und gesellschaftliche Utopien auf und setzt sich für Menschenrechte und Menschenwürde ein. Untrennbar verknüpft mit seinem bildkünstlerischen Schaffen sind Kentridges Aktivitäten auf dem Gebiet der darstellenden Künste. Er entwickelte Stücke für das Puppentheater und inszenierte als Regisseur an den großen Opernhäusern der Welt. Seit einigen Jahren konzipiert er eigene Kammeropern in enger, gattungsübergreifender Zusammenarbeit mit Komponisten, Musikern, Darstellern und Bühnenbildnern. rART