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rheinische ART 04/2025

KULTURERBE
UNESCO ehrt Röntgen


Die Hände von Wilhelm Conrad Röntgen und seiner Frau Anna Bertha gehören jetzt zum Weltdokumentenerbe.

 

„Hand des Anatomen Geheimrath von Kölliker in Würzburg. Im Physikalischen Institut der Universität Würzburg am 23. Januar 1896 mit X-Strahlen aufgenommen von Professor Dr. W.C. Röntgen“. Bildunterschrift zur Fotografie des Verlag der Stahel´schen k. Hof- und Universitäts-Buch- und Kunsthandlung in Würzburg. Foto und Bildquelle © Wikipedia gemeinfrei

 

Der weltberühmte Physiker aus Lennep, heute ein Stadtteil von Remscheid, hat die Radiografien, die schließlich nach ihm benannt wurden, selbst angefertigt. Sie wurden jetzt zum UNESCO Weltdokumentenerbe ernannt, wie das Land NRW mitteilte.

     Die Aufnahmen gehören zu einem Bestand von 220 Bildern im Archiv des Deutschen Röntgen-Museums in Remscheid. Die nun ins Welterbe aufgenommenen Röntgenaufnahmen dokumentieren die beiden wichtigen Anwendungsbereiche der Strahlentechnik in der Medizin und in den Materialwissenschaften.
 
Wilhelm Conrad Röntgen (1845–1923) war leidenschaftlicher Amateurfotograf. Davon zeugen Tausende Fotografien im Archiv des Museums. Diesem Hobby verdankte er 1895 die Entdeckung der Strahlen und des bildgebenden Verfahrens. Ihre Speicherung auf Fotoplatten machte seine Entdeckung dauerhaft sichtbar – dies trug letztlich dazu bei, dass sie sich vor allem in der Medizin so rasant verbreitete und weiterentwickelte.
 

Wilhelm Conrad Röntgen 1900. Bildquelle © Wikipedia gemeinfrei

 

Die Röntgenbilder sind nicht die einzigen Objekte aus NRW, die jetzt den Weg in das Erbe antreten.
     Hinzu kommt eine Sammlung von 1900 Zeichnungen jüdischer Schülerinnen und Schüler aus dem Bestand des Düsseldorfer Stadtmuseums. Die Sammlung hatte der Künstler und Kunstpädagoge Julo Levin zusammengetragen, der 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Die Sammlung ist nun Teil des internationalen Weltdokumentenerbes „Zeichnungen und Schriften von Kindern und Jugendlichen in Kriegszeiten in Europa 1914-1950“, das auf Antrag Frankreichs aufgenommen wurde.

NRW-Kulturministerin Ina Brandes: „Mit dem Weltdokumentenerbe verhält es sich wie mit jedem Erbstück: Es ist ein kostbarer Schatz, den wir pflegen und in Ehren halten sollten. Das gilt sowohl für die Errungenschaften von Wilhelm Conrad Röntgen für die moderne Medizin als auch für berührende Zeichnungen jüdischer Schülerinnen und Schüler, die sich mit den Nazi-Gräueln auseinandersetzen. Die Aufnahme in das Verzeichnis der Weltdokumentenerbe ist Ausdruck unserer Wertschätzung und zugleich Auftrag, die Erinnerung an das Erbe wach zu halten.“
rART

Das Weltdokumentenerbe wurde 1992 von der UNESCO im Rahmen des Programms Memory of the World ins Leben gerufen. Es soll kulturell bedeutsame und historische Dokumente sichern und vor Zerstörung und Vergessen bewahren. Deutschland ist bislang mit 31 Einträgen vertreten, darunter die Gutenberg-Bibel, Beethovens 9. Sinfonie, die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, Goethes literarischer Nachlass und das Nibelungenlied.

► Am 27. März 2025 hätte Wilhelm Conrad Röntgen seinen 180. Geburtstag gefeiert. Das Röntgen-Museum in Remscheid erinnert aus diesem Anlass an das Leben des Physikers und Hochschullehrers, der als erster Wissenschaftler 1901 den Nobelpreis für Physik zuerkannt erhielt. Mehr dazu unter Röntgen-Museum Remscheid.
 
Deutsches Röntgen-Museum
Schwelmer Str. 41
42897 Remscheid
Tel 02191/163410
Öffnungszeiten
DI – SO 10 – 17 Uhr

 

 

 

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