ARCHIV 2012
Kulturrucksack NRW
Voll gepackt
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“ Auch unter dieser altbekannten Weisheit ist das Projekt Kulturrucksack der nordrhein-westfälischen Landesregierung nur zustimmend zu betrachten. Fand man das Projekt anfänglich noch als imaginäres Vorhaben auf dem Programmpapier, so hat es sich jetzt, nach fast einem Jahr Dauer, etabliert und vor allem inhaltlich bestätigt. Ab 2013 sind 130 Städte und Gemeinden mit dabei.
Kern des Projektes ist die kulturelle Bildung von zehn bis 14-Jährigen. Akteure und inhaltliche konzeptuelle Entwickler dieses Projektes sind die Kommunen und Kreise selbst, während das Land den Rahmen – in erster Linie durch finanzielle Unterstützung – stellt. Anspruch hat jede Kommune, in denen mehr als 3.500 Kinder und Jugendliche in dieser Altersgruppe leben. Sollte eine Gemeinde diese Zahl nicht erreichen, kann sie sich im Verbund mit anderen bewerben. Grundsätzlich hält das Ministerium (zuständig ist das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport) drei Millionen Euro für diese Initiative bereit und fördert jedes Kind einer Kommune mit 4,4o Euro, was in der Summe ein durchaus bewegendes Budget ergeben kann. Zudem gilt die Prämisse, dass die Kompetenz in bestehenden Kultureinrichtungen für verschiedenste Aktivitäten genutzt werden kann.
„Kulturelle Bildung kann einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen leisten“, kommentiert die Ministerin Ute Schäfer, und sagt weiter: „Voraussetzung allerdings ist, dass wir die Tür zu Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche so früh und so weit wie möglich öffnen.“
Das mit den „offenen Türen“ hat noch nicht ganz geklappt; die hehre wie wünschenswerte Absicht, wie in anderen Staaten auch, Kindern und Jugendlichen den kostenfreien Eintritt in Museen und Ausstellungshäuser zu ermöglichen, steht noch aus.
Ein Blick in die kommunalen Konzepte verrät, dass zahlreiche altersadäquate Angebote in allen Bereichen der Kultur (Musik, Tanz, Literatur, Medien, Bildende Kunst) entwickelt wurden. Insgesamt leben in den teilnehmenden Städten und Kreisen rund 534.000 Kinder und Jugendliche in der Altersgruppe.
Irmgard Ruhs-Woitschützke
Mehr Informationen www.kulturrucksack.nrw.de