Archiv 2017
KURZ NOTIERT
► Wolfgang Hahn Preis 2017 Die US-Amerikanerin Trisha Donnelly (*1974) ist die diesjährige Trägerin des Wolfgang-Hahn-Preises der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig in Köln. In der nunmehr 23-jährigen Geschichte dieses renommierten Preises gehört sie zu den jüngsten Ausgezeichneten.
Trisha Donnelly Ohne Titel, 2017, Installationsansicht „Wolfgang-Hahn-Preis 2017“, Museum Ludwig, Köln. © Trisha Donnelly. Foto: Fotografie Schulzki |
Zentral an Donnellys Werken ist, dass sie sich einer allgemein gültigen Interpretation, Zuschreibung und Auslegung entziehen. Selten gibt es Pressemitteilungen, manchmal Texte oder Publikationen und der interessierte Betrachter sucht vergeblich nach Werktiteln.
Bei Donnelly existieren die Werke in ihrer ganzen Eigen- und Beschaffenheit an einem spezifischen Ort und sind auch nur dort erfahrbar. Diese Haltung ist im heutigen Zeitalter besonders bemerkenswert und der Gegenentwurf zu der inzwischen üblichen globalen Hyperpräsenz aufgrund von Digitalisierung und Social Media. Die Betrachter sind gefordert, sich auf ihre eigene Wahrnehmung zu verlassen: Ihre Imagination, Erinnerung und Interpretationsfähigkeit zu aktivieren, ihre Beobachtung und Sinne zu schärfen und einzutauchen in das, was Donnelly punktgenau für diesen Ort, diesen Raum geschaffen hat.
Die Künstlerin hat den großen Saal im Untergeschoss des Museum Ludwig für ihre Gesamtinstallation ausgesucht. Dieser ist über acht Meter hoch und verfügt über eine Fläche von rund 375 Quadratmetern. In diesem Saal, der durch eine hohe Wand in zwei Räume eingeteilt ist, hat Trisha Donnelly mehrere Werke zu einer Gesamtkomposition vereint. Zu sehen ist sie bis zum 30. Juli 2017. rART