rheinische ART
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rheinische ART 08/2022

Archiv 2022

 Stiftung Insel Hombroich Anlässlich des 100. Geburtstags von Erwin Heerich (1922–2004) zeigt die Stiftung Zeichnungen, Plastiken, Modelle, Gebautes und Ungebautes aus dem umfangreichen eigenen Sammlungsbestand rund um das Thema der begehbaren Skulptur.

 

Erwin Heerich Turm, Museum Insel Hombroich. Foto © VG Bild-Kunst, Bonn 2022 / Foto: © Iwan Baan


Der Bildhauer Erwin Heerich hat das Gesicht Hombroichs entscheidend geprägt: Gemeinsam mit Karl-Heinrich Müller entwickelte er in den 1980er Jahren die Idee, seine vorwiegend in Karton umgesetzten Plastiken als räumlich begehbare Skulpturen zu verwirklichen. So entstanden für das Museum Insel Hombroich insgesamt elf, für die Raketenstation Hombroich weitere vier begehbare Skulpturen, um Sammlungen, Ateliers, Wohn- und Arbeitsräume zu beherbergen. Heerich arbeitete konsequent aus einem bildhauerischen Ansatz heraus und entwickelte Räume, die außen und innen sowohl autonome Skulptur als auch bergendes Gebäude sind. Sein plastisches Denken hat seinen Ursprung stets in der Zeichnung, die nicht gestisch und ungebunden, sondern konstruktiv und aus den Gesetzen der elementaren Geometrie entwickelt wird.
     Die umfangreiche Ausstellung aus den Beständen der Stiftung Insel Hombroich vermittelt das Thema der begehbaren Skulptur nun erstmals in seiner Breite und bietet Einblicke in das Denken und Arbeiten Heerichs, der sich selbst nie als Architekt, sondern immer als Bildhauer verstand. Zu sehen sind neben den begehbaren Skulpturen rund 80 Objekte, Zeichnungen, Plastiken und Modelle von gebauten wie ungebauten Architekturen. Dezentral angelegt erstreckt sich Heerich 100 über alle Areale in Hombroich, angefangen im Museum über das Kirkeby-Feld bis zur Raketenstation. Damit erschließt sich die Ausstellung wandernd, im Innen- und Außenbereich.
     Entstanden ist das Projekt aus dem gemeinsamen Denken und Tun von Anne Schloen, Roland Nachtigäller, Oliver Kruse und Katsuhito Nishikawa. Für Gastkuratorin Schloen war die Beschäftigung mit dem Thema der begehbaren Skulptur sehr inspirierend, „weil sie immer wieder die Frage nach den Grenzen zwischen Kunst und Bauen aufwarf. Wo hört die Skulptur auf und wo fängt die Architektur an? Erwin Heerich ist es auf geniale Weise gelungen, diese beiden Gattungen miteinander zu verbinden.“ Zur Ausstellung erscheint die Publikation Hundert Jahre Erwin Heerich. Die begehbare Skulptur.

     Auf Erwin Heerichs Spuren auf der Insel Hombroich und der Raketenstation kann man bis zum 10. April 2023 wandern. Bitte beachten: Während der Winterpause vom 31. Oktober 2022 bis 2. März 2023 sind nicht alle Stationen zu erreichen. ruwoi

 

Mehr zu Erwin Heerich im Museum Schloss Moyland hier

 

 

 

 

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