rheinische ART
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rheinische ART 10/2017

Archiv 2017

SKULPTURENPARK WALDFRIEDEN
Neue Halle

 

Anfang Oktober war es so weit: Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal eröffnete nach einjähriger Bauzeit seine dritte Ausstellungshalle. Aktuell beherbergt sie Werke der Künstler Klaus Simon, Ichwan Noor und Mat Collishaw.

 

Dritte und neue Ausstellungshalle im Skulpturenpark Waldfrieden Foto © Michael Richter / Skulpturenpark

 

Die neue Halle befindet sich im nordöstlichen Bereich auf dem topografisch höchsten Punkt des Skulpturenparks und bildet dort einen besonderen Anziehungspunkt. Zum Tal der Wupper hin öffnet sie sich dem Tageslicht mit einer großflächigen Glasfassade. Mit 319 Quadratmetern überbauter Ausstellungsfläche und neun Metern lichter Höhe bietet sie eine zusätzliche Option für Skulpturen, deren besondere Beschaffenheit nur die Aufstellung in Innenräumen erlaubt.

 

Klaus Simon Turm 1988 Fichte Höhe: 5,92 m, max. Durchmesser: 1,55 m. Foto © Michael Richter / Skulpturenpark

 

Diesem Anliegen entspricht ganz praktisch auch die Ausstattung mit einem besonders groß dimensionierten Tor, so dass großvolumige Plastiken nach Innen verbracht werden können. Für die Option, auch schwergewichtige Objekte zeigen zu können, wurde auf eine Unterkellerung verzichtet.
     Mit diesen Merkmalen ist der neue Pavillon nach Angaben des Skulpturenparks eine wichtige Ergänzung der baulichen Gesamtkonzeption. Bisher verfügte der Park über zwei Ausstellungsgebäude. Nur eines der beiden, die sogenannte „untere Halle“, bietet mit drei massiven Wänden die Möglichkeit, große Bildformate auszustellen.

     Durch einen Grundstücktausch mit der Stadt Wuppertal konnte der Skulpturenpark 2013 um fünf auf 14 Hektar Gesamtfläche erweitert werden, womit eine wichtige Voraussetzung für die weitere bauliche Entwicklung des Skulpturenparks geschaffen wurde. Mit der nun eröffneten neuen Halle vergrößert sich die überbaute Ausstellungsfläche auf 700 Quadratmeter.

 

Mit der neuen Halle entsteht die Möglichkeit, Leihgaben, Neuerwerbungen und Werke aus dem Sammlungsbestand der Cragg Foundation zu präsentieren, die nicht unter freiem Himmel aufgestellt werden können. Hierzu zählen die Arbeiten von Klaus Simon, Ichwan Noor und Mat Collishaw, die bis zum 25. März 2018 zu sehen sein werden. Im Außenbereich, in unmittelbarer Nähe der neuen Halle, werden außerdem zwei Arbeiten von Thomas Kühnapfel gezeigt.

 

► Künstlerbiografien
Klaus Simon, geboren 1949, studierte an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln und der Düsseldorfer Kunstakademie. Seit 1982 arbeitet er als freier Bildhauer. Von 1983 bis 1986 hatte er einen Lehrauftrag für Bildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf. Klaus Simon lebt und arbeitet in Krefeld und arbeitet mit Stein und Holz. Als Grundstoff seiner meisten Arbeiten wählt er Bäume, die umgestürzt oder geschädigt sind.

 

Ichwan Noor Beetle Sphere 2013 Maße: 180 x 180 x 180 m Aluminium, Polyester, Stücke eines VW Käfers, Baujahr 1953, Farbe. Foto © Michael Richter / Skulpturenpark


Ichwan Noor wurde 1963 in Jakarta (Indonesien) geboren. Er studierte am indonesischen Kunstinstitut Yogyakarta. Für seine zum Teil groß angelegten Skulpturen verwendet er eine Vielfalt von Techniken, auch 3D-Druck. Ichwan ist in internationalen Ausstellungen vertreten, wie in Bologna mit „Pleasure of Chaos“ (2010) und bei der Art Stage in Singapur (2010). Ausgezeichnet wurde er bei der „Indonesien Art Motoring – Motion and Reflection“ an der National Gallery in Jakarta im Jahr 2011, als er zum ersten Mal eine Arbeit der VW-Käfer-Serie ausstellte, und später für die Arbeit „Beetle Sphere“ bei der Art Basel Hongkong im Jahr 2013. Ichwan Noor lebt in New York.

 

Mat Collishaw, geboren 1966, studierte am Goldsmith College in London und begann seine Karriere mit seiner gefeierten Arbeit „Bullet Hole“ auf der Freeze 1988 und der Modern Medicine 1990. Beide Shows waren legendär und wesentlich für seinen Aufstieg zur Prominenz der YBAs (Young British Artists). Mat Collishaws Werke wurden bereits weltweit in zahlreichen Einzelausstellungen gezeigt. Seine Arbeiten befinden sich auch in vielen öffentlichen Sammlungen, zum Beispiel in der Arter-Stiftung, Istanbul; in der British Council Collection, London; im Centre Georges Pompidou, Paris; in der Galleria Civica d‘Arte Moderna, Turin; im Museum of Art, San Diego; in der Olbricht Collection, Berlin und Tate Gallery, London. Mat Collishaw lebt und arbeitet in London.

 

Thomas Kühnapfel Big Animal (1) 1,80 x 2,55 x 1,30 m Big Animal (2) 2,50 x 1,80 x 1,40 m 2017 Edelstahl poliert  Foto © Michael Richter / Skulpturenpark


Thomas Kühnapfel, geboren 1966, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei bei Tony Cragg, der ihn zu seinem Meisterschüler ernannte. 1990 wurde ihm der Bernhard-Hoetger-Preis der Kunstakademie Düsseldorf verliehen. Das Eigenständige an Kühnapfels Werken ist eine intensive Leichtigkeit ihrer Anmutung und die gleichzeitige kraftvolle Entschiedenheit ihrer handwerklich aufwendigen Vollendung. Seine Skulpturen waren in jüngster Zeit unter anderem Teil der Art Basel Miami Beach, der Volta 11 Basel sowie im Museum Kurhaus Kleve ausgestellt. Der Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die ländliche Region des Niederrheins, wo er auch heute noch lebt.

 

► Über die Cragg Foundation

Die Gründung und Einrichtung des Skulpturenparks ist eine private Initiative des in Wuppertal lebenden britischen Bildhauers Tony Cragg. Dreißig Jahre nach Beginn seiner Ausstellungstätigkeit suchte er nach einem dauerhaften Ausstellungsgelände für Skulptur im Freien und entdeckte das verwaiste Anwesen Waldfrieden, das er 2006 erwarb. Noch im selben Jahr begann die Umgestaltung von Parkanlage und Gebäuden, die nach langem Leerstand umfassend saniert und modernisiert werden mussten. In Wertschätzung der historischen Anlage wurden vorhandene Bausubstanz und materieller Bestand möglichst weitgehend erhalten, und trotz Umrüstung von Park und Gebäuden für die neue Nutzung blieb ihre geschichtliche Dimension bewahrt. 2008 wurde der Skulpturenpark in der Trägerschaft einer gemeinnützigen Stiftung der Familie Cragg eröffnet. Er beherbergt eine stetig wachsende Skulpturensammlung, darunter Ausschnitte aus dem umfangreichen Werk Tony Craggs. Begleitend werden in Wechselausstellungen Werke international bedeutender Künstler gezeigt, Vorträge zu kulturwissenschaftlichen Themen angeboten und Konzerte veranstaltet. Darüber hinaus ist die Cragg Foundation auch der Forschung und Publikation zur bildenden Kunst verpflichtet.
rART


Skulpturenpark Waldfrieden

Hirschstraße 12

42285 Wuppertal

Tel. 0202 / 47898120 
Öffnungszeiten

März bis Oktober: DI – SO 10 – 19 Uhr

November bis Februar: FR – SO 10 – 17 Uhr

Der Skulpturenpark Waldfrieden ist an allen Feiertagen geöffnet. 

 

 

 

 

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