ARCHIV 2012
In der Sammlungspräsentation des Museum Küppersmühle
Emil Schumacher-Saal
Als Emil Schumacher in den 1980er Jahren die Bilder, die in dem neu gestalteten und nach ihm benannten Saal im Museum Küppersmühle (MKM) ausgestellt sind, malte, hatte die informelle Malerei als Avantgardekunst ihre brachial-revolutionären Auftritte bereits hinter sich und Schumacher war ein mit internationalen Preisen dekorierter Künstler.
Emil Schumacher, Wangrin, 1985-86 , Öl und div. Materialien auf Leinwand, 125 x 170 cm, MKM / Sammlung Ströher, (c) VG Bild-Kunst, Bonn / Foto Olaf Bergmann, Witten |
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GEKLECKSE, Geschmiere – solche Titulierungen gehörten der Vergangenheit an und die deutsche, ungegenständliche bildende Kunst hatte ihren Anschluss an die internationale Nachkriegskunst erreicht. Die informelle Kunst jener Zeit sollte, ja durfte, nicht schön sein und die Ästhetik war nur ein Querulant in der revolutionären Optik der neuen experimentellen Kunst, die mit ihrem abstrakten Gestus auch vor Materialwut und Zerstörung nicht halt machte. Und doch, das in sich Stimmige in Harmonie und Ausdruck - die Bilder gäbe es heute nicht mehr, hätten sie nicht auch etwas zeitlos Schönes.
Emil Schumacher hat 1961 an der Biennale von Venedig teilgenommen sowie neben anderen großen Ausstellungen an der documenta II, III und VI. Von 1958-1960 war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg sowie von 1966-1977 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. 1967-1968 unterhielt er eine Gastprofessur an der School of Art in Minneapolis. Er wurde 1998 vom Bundestag mit einem Auftrag für ein Wandgemälde im Berliner Reichstagsgebäude geehrt. Seit 2009 repräsentiert das Emil-Schumacher-Museum den 1999 auf Ibiza verstorbenen Künstler und sein Werk in seiner Heimatstadt Hagen.
Emil Schumacher, Borunda, 1987, Öl auf Holz, 170 x 250 cm,MKM / Sammlung Ströher, (c) VG Bild-Kunst, Bonn / Foto Olaf Bergmann, Witten |
Schumacher ist in der Sammlung Ströher im MKM mit zahlreichen Arbeiten aus allen Schaffensphasen vertreten. Das Museum präsentiert eine Auswahl von fünf Gemälden aus den 1980er Jahren. Die Bilder zeigen beispielhaft den pastosen, reliefartigen Farbauftrag, der für Schumachers Malerei der 1980er Jahre charakteristisch ist. Die Titel der Bilder – Wangrin, Madai, Borunda, Tangun und Kerim – sind Bezeichnungen, die Schumacher frei erfunden hat. In Verbindung mit dem Gemalten wecken sie undeutbare und nicht zu entschlüsselnde, urzeitlich-exotische Assoziationen.
► Zahlreiche Künstler der Sammlung gehören nicht nur in Deutschland zu den wichtigsten, sondern besitzen auch international ein großes Renomee. Etliche von ihnen werden in eigenen Räumen ausgestellt, darunter Georg Baselitz, Abraham David Christian, Hanne Darboven, K.O. Götz, Candida Höfer, Gerhard Hoehme, Anselm Kiefer, Norbert Kricke, Markus Lüpertz oder A.R. Penck.
Irmgard Ruhs-Woitschützke
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst
Innenhafen Duisburg
Philosophenweg 55
47051 Duisburg
Tel. 0203 / 301948 - 11
Öffnungszeiten
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DO / FR / SA / SO 11-18 Uhr
Feiertags 11-18 Uhr