ARCHIV 2012 Sammlung Sobotta
Ferne, nahe Grafschaft Glatz
Das kulturell-historische Thema der Sonderausstellung ist speziell, die Schau klein, der Initiator wohlbekannt und doch überraschend. Der langjährige Chefredakteur der Tageszeitung Rheinischen Post, Joachim Sobotta, zeigt anlässlich seines 80. Geburtstags eine persönliche Sammlung mit Exponaten zu seiner Geburtsregion, der schlesischen Grafschaft Glatz.
Kolorierte Postkarte: Glatz – Brücktorbrücke und Minoritenkirche am Rossmarkt, Quelle: Haus Schlesien
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Sobottas Sammlung bietet dem Besucher einen Blick in eine enorm reiche, kulturell ungewöhnlich hochstehende Region. Sie wurde ab dem 13. Jahrhundert von deutschen Siedlern kolonisiert und gehörte zum Königsreich Böhmen. In den drei Schlesischen Kriegen (1742-1763) zwischen Preußen und Österreich war die böhmische Grafschaft strategischer Zankapfel. Preußenkönig Friedrich II. wird nachgesagt, er habe Glatz als Juwel in seiner Krone angesehen und beklagt, dass man ihm Schlesien und die Grafschaft nicht gönne…. 1763 kam sie jedoch durch den Hubertusburger Frieden endgültig in seinen Besitz und 1818 wurde das fast ausschließlich von Katholiken bewohnte und bis dato selbstständige Territorium der preußischen Provinz Schlesien unterstellt. Die Ausstellung ist eine interessante Ergänzung zu den im diesem Jahr bundesweit gebotenen Feiern und Schauen zum 300. Geburtstag des Preußenkönigs Friedrich II..
Die in Jahrzehnten gesammelten Exponate zur Grafschaft Glatz und zur Geschichte des deutschen Ostens bestehen aus wertvollen historischen Landkarten und Graphiken, alten Ansichtskarten wie auch Notgeldscheinen. Daneben werden aktuelle Fotografien und andere Zeugnisse der ehemals deutschen Kreisstadt Glatz und der gleichnamigen Grafschaft ausgestellt.
Joachim Sobotta wurde 1932 in Glatz geboren und als Jugendlicher mit über 150.000 Landsleuten aus der Grafschaft Glatz vertrieben. Er ist Zeitzeuge jener Entwicklung gewesen, die wie keine andere die deutsche Gesellschaft nach 1945 prägte, zu Solidarität verpflichtete und veränderte. Die Sonderausstellung ist im Eichendorffsaal von Haus Schlesien zu sehen.
Claus P. Woitschützke
Die Ausstellung "Ferne, nahe Grafschaft Glatz. Die Sammlung Dr. Joachim Sobotta“ wird bis zum 01. April 2012 präsentiert.
Haus Schlesien
Deutsches Kultur- und Bildungszentraum e.V.
Dollendorfer Str. 142
53639 Königswinter-Heisterbacherrott
Tel. 02244 / 886-0
Öffnungszeiten:
DI - FR 10 - 12 Uhr, 13 - 17 Uhr
SA,SO 11 – 18 Uhr