rheinische ART
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rheinische ART 04/2014

Archiv 2014

RESTITUTION / GALERIE STERN
Schadow-Gemälde

 

Im November 2013 hat die Landeshauptstadt Düsseldorf das im Stadtmuseum befindliche Selbstbildnis von Wilhelm Schadow an die drei Erben (Hebrew University/Jerusalem, McGill University und Concordia University/beide in Montreal) des jüdischen Kunsthändlers Max Stern zurückgegeben. 

 

Wilhelm von Schadow, Selbstbildnis, 19. Jahrhundert. Schadow war Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie und eine wichtige Person der städtischen Gesellschaft.
Öl auf Leinwand, 59 x 49 cm, Leihgabe Dr. Max and Iris Stern Foundation

 

Die drei Erben haben zugestimmt, dass das Gemälde als Leihgabe im Stadtmuseum weiterhin öffentlich zu sehen ist. Das Stadtmuseum begreift diese Restitution als Chance einer Plattform internationaler wissenschaftlicher Kooperation mit dem Max Stern Art Restitution Project der Concordia Universität. Das Thema Restitution wird künftig in Ausstellungen, Projekte und Bildungsprogramme des Stadtmuseums integriert. Für 2018 ist eine Sonderausstellung über die Galerie Stern geplant. Die im Jahr 1913 gegründete Galerie war eine wichtige Institution auf der Düsseldorfer Königsallee, bis sie 1937 aufgrund nationalsozialistischer Verfolgung gezwungen war zu schließen.

     Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Düsseldorfs ist zudem ein Thema, dem sich das Stadtmuseum seit Jahrzehnten mit großem Interesse widmet. Das Museum verfügt zum Beispiel über einen einzigartigen Bestand von Zeichnungen jüdischer Kinder und Jugendlicher aus der Zeit des Nationalsozialismus, dem vor kurzem noch ein eigenes Projekt galt. Eine Ausstellung zum jüdischen Leben in Düsseldorf nach 1945 soll nächstes Jahr stattfinden.

 

Dirk Elbers, Düsseldorfs Oberbürgermeister, zeigt sich glücklich über die Lösung, die für das Stadtmuseum gefunden wurde: „Die rechtmäßigen Eigentümer erhalten das Kunstwerk zurück, es bleibt aber dem Museum als Dauerleihgabe erhalten und kann weiterhin der Öffentlichkeit präsentiert werden. Das ist eine Form der Kunst-Restitution, von der beide Seiten profitieren. Und nach dem Unrecht, das während der NS-Zeit auch hier in Düsseldorf geschehen ist, ist dies zudem ein wichtiges Zeichen der Versöhnung.“

 

Alan Shepard, Präsident der Concordia University: „Es freut uns sehr, dass unsere Ansprüche inzwischen von einer größeren Anzahl deutscher Institutionen denn je anerkannt und in die Tat umgesetzt werden. Nachdem im vergangenen Jahr bereits Gemälde aus Stuttgart und Köln zurückgegeben wurden, stellen Düsseldorf und sein Stadtmuseum nun die Art Führungsrolle unter Beweis, die beim Thema Raubkunst vonnöten ist.“
rART


 

 

 

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