ARCHIV 2012
Alex Bär in der Galerie Angelika Blaeser
Pralle Räumlichkeit
Seine Bilder brauchen ihren großformatigen Auftritt, denn die malerische Wucht will aufgenommen sein. Alex Bär rückt große und stämmige Figuren oft ganz in den Vordergrund, so dass sie mit ihrer physischen Präsenz den Rahmen zu sprengen drohen. Die schwere Körperlichkeit als Form gewordene Masse präsentiert sich eingebettet in einem abstrakten Bildraum, der sich zuweilen in völlige Ungegenständlichkeit auflöst.
Die Szenerie wird beherrscht von Figuren, die sich wuchtig ausbreiten und wegen ihrer Stämmigkeit in den Gliedmaßen doch fest im Boden verwurzelt scheinen. Indische Miniatur, 2004, Mischtechnik auf Leinwand, 190 x 240 cm, ©Galerie Blaeser
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BÄRS Bilder beziehen ihre besondere Anziehungskraft aus einer Spannung von formaler Kontrolle und Zufälligem oder scheinbar Unvollendetem, zwischen klar definierter, oft stark plastischer Figuration und abstrakten Partien.
Das Gegensätzliche ist immer wieder Thema, das der Maler konsequent in einer ausgefeilten Technik mit Öl- und Eitemperafarben realisiert. Neben sorgfältig modellierten Partien finden sich mit energisch-gestischen Pinselstrichen bearbeitete Flächen und konträr dazu fast durchsichtige Zonen, in denen Malgrund und Unterzeichnungen durchschimmern. Als Gegenpol zur Schönmalerei stehen Spuren von herunter laufenden Farbtropfen, unfertig zerfließende Figurenteile oder ein fleckig unruhiger, suchend hastiger Duktus.
Malerischer Reichtum
Immer wieder zeichnet Bär in die Malerei hinein, setzt Linien, verwischt Grenzen. Heile Welten, unberührt vom alltäglichen Geschehen, stehen neben bedrohlichen Szenen. Optische Anker sind die manchmal bewusst akzentuiert eingesetzten, realistischen Details. Sie sind in den gestischen Farbakkorden jene Fixpunkte, die Orientierung erlauben.
Alex Bär, Der Weltenlauf, 2011, Mischtechnik auf Leinwand, 220 x 340 cm, ©Galerie Blaeser |
► Mit dem unbedingten Bekenntnis zur figurativen Malerei und der Begeisterung für die Künstler der klassischen Moderne wechselte Alex Bär (*1967 in Zürich) kurz nach Beginn des Studiums der freien Malerei in Basel 1997 an die renommierte Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig, wo er bei Arno Rink studierte. Später gelangte er an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle / Saale.
Irmgard Ruhs-Woitschützke
Die Ausstellung „Paradies und Wirklichkeit“ ist bis zum 31.05.2012 zu sehen.
Galerie Angelika Blaeser
modern & contemporary art
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