rheinische ART
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rheinische ART 11/2013

ARCHIV 2013

NEUERWERBUNG

Wieder vereint

 

Das Museum Schnütgen, Museum für Mittelalterliche Kunst, feiert eine bedeutende Neuerwerbung. Die Teilskulptur – eine Gruppe von vier trauernden Frauen, komplettiert nun eine farbig gefasste, plastische Darstellung der Kreuzigung Christi mit zahlreichen Begleitfiguren wie Soldaten und dem guten und bösen Schächer.

 

Der große Kalvarienberg mit den trauernden Frauen, Niederlande, um 1430-40, Museum Schnütgen, Foto: ©Rheinisches Bildarchiv,Köln/W. Meier


Die Kreuzigungsszene gehört seit 1965 zur Sammlung des Museum Schnütgen. Die wichtigsten Zeugen des dargestellten Ereignisses – Maria, die Mutter Jesu, und drei weitere trauernde Frauen – aber fehlten. Mit der erstandenen Teilskulptur ist das Ensemble jetzt komplett. Die Skulpturengruppe gehörte ursprünglich zu einem Altarschrein und zählt zu den qualitätsvollsten niederländischen Bildschnitzereien des späten Mittelalters.

 

Überprüfung Im Zusammenhang mit der Neuerwerbung ließ das Museum Schnütgen das Holz der Skulpturen von einem Experten dendrochronologisch untersuchen. Das Ergebnis bestätigt die Datierung um 1430-40 und die Herkunft des Holzes aus dem Ostseeraum. Eine technologische Überprüfung der Farbfassungen sollte Aufschluss über die Zusammengehörigkeit der Gruppe bringen. Dabei ergaben sich Übereinstimmungen bis in Details der Gestaltung der Augen.

 

Geschichte Nach der französischen Revolution gelangte das Werk in eine Schlosskapelle in der Nähe von Angers. Von dort wurden über den Pariser Kunsthandel die trauernden Frauen und die große Kreuzigungsszene getrennt voneinander an zwei Privatsammlungen verkauft. Tatsächlich sind beide Teile auch für sich schon sehr eindrucksvoll und bringen große Emotionen zum Ausdruck. Aber erst zusammen erschließt sich der ganze Sinn. Die Anteilnahme an der bewegenden Trauer Marias und ihrer Begleiterinnen spielt eine ebenso wichtige Rolle wie das dramatische Geschehen der Kreuzigung. Die Figuren agieren wie auf der Bühne eines Schauspiels.

 

 Die Präsentation der wiedervereinigten Skulpturengruppe im Zusammenhang mit niederländischen Skulpturen des 15. und 16. Jahrhunderts ist zugleich Teil der Reihe „Museum Schnütgen im Fokus“, die besondere Höhepunkte der Museumssammlung neu darbietet.
► Die Kulturstiftung der Länder, die Peter und Irene Ludwig Stiftung, die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland und der Freundeskreis Museum Schnütgen Pro Arte Medii Aevi haben Ankauf und Präsentation der Skulpturen großzügig unterstützt.
rART/bra

 

Museum Schnütgen
Leonhard-Tietz-Str. 10
50676 Köln
Tel. 0221 / 221 23620

Besuchereingang
Cäcilienstraße 29-33

Öffnungszeiten
DI- SO 10 - 18 Uhr
DO 10 - 20 Uhr
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr

 

 

 

 

 

 

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