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rheinische ART 07/2010

Archiv 2010: aus "Übrigens"

Politik und Kultur

 

Ministerium oder Staatskanzlei?

 

Mit der Wahl von Hannelore Kraft (SPD) zur neuen Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen fand die CDU/FDP-Ära ihr Ende. Vieles wird nun von den Politikern der Rot/Grünen Koalition neu (zu)geordnet. Die Kultur des Landes wird nicht mehr aus der Staatskanzlei geleitet, sondern ist wieder einem Ministerium zugehörig. Ute Schäfer ist die neue Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
 

DOCH nicht nur in NRW, auch in Hamburg stehen durch die politischen Entwicklungen Neuerungen an. Hierzu teilt der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft in einer Pressemitteilung mit:

 

„Kulturkreis der deutschen Wirtschaft hält eigenständige, starke Kulturverwaltungen für unverzichtbar.
  Anlässlich der Veränderungen in der Hamburger Landesregierung steht die Auflösung einer eigenständigen Kulturverwaltung erneut zur Diskussion. In der jüngeren Vergangenheit hatten einige Länder die Praxis verfolgt, die Zuständigkeit für Kultur in die jeweilige Staatskanzlei zu verlagern und auf einen eigenständigen Ressortchef mit Ministerrang zu verzichten. Allerdings hat sich dieses Modell in keinem der Länder, darunter auch NRW, Schleswig-Holstein und Berlin, wirklich bewährt. Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft teilt die Befürchtung vieler Künstler und Kulturschaffender, dass eine zu starke Verschmelzung der Kulturverwaltung mit anderen Ressorts zu Standortnachteilen führt, insbesondere in Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg. Vielmehr müssen in modernen Informationsgesellschaften die Themen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung höchste staatliche Priorität haben. Neben den Bürgern wünschen sich zudem auch Stifter, Sponsoren und Fördervereine Minister, die die Chance haben, mit ihnen themengerecht zu kommunizieren.

  Dazu der Geschäftsführer des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, Dr. Stephan Frucht:

„Die Attraktivität eines Standortes bemisst sich vor allem an seiner kulturellen Infrastruktur sowie an seinem Freizeitangebot. Über zwei Drittel der Touristen besuchen unsere Großstädte aus einem kulturellen Grund. Hier sind Städte, Stadtstaaten und Länder gut beraten, ihr Führungspersonal mit entsprechenden Kompetenzen auszustatten. Gerade Hamburgs Kultur bietet einzigartige Chancen, sie ist Hamburgs zweiter Hafen. Dem neuen Senat mag man wünschen, dass er nicht die vielen kulturellen Leuchttürme der Hansestadt im Küstennebel einer Mammutbehörde aus den Augen verliert oder gar in der Senatskanzlei versteckt. Obwohl Hamburg als einziges Land keinen Kulturbezug in seiner Verfassung aufbietet, verzeichnet die Hansestadt die zweithöchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur in Deutschland – die Erfolgsgeschichte einer starken Bürgergesellschaft. Für die Hamburger ist bürgerschaftliches Engagement ein Teil ihres Selbstverständnisses, das gepflegt werden will. Eine Regierung muss ihrem Führungspersonal aber auch die Chance geben, dieses Engagement adäquat zu organisieren. Sonst kann kein noch so guter Politiker dieser großen Verantwortung gerecht werden.“


Berlin, den 30. Juli 2010
www.kulturkreis.eu

ruwoi

 

 

 

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