Archiv 2010: aus "Übrigens"
Politik und Kultur
Ministerium oder Staatskanzlei?
Mit der Wahl von Hannelore Kraft (SPD) zur neuen Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen fand die CDU/FDP-Ära ihr Ende. Vieles wird nun von den Politikern der Rot/Grünen Koalition neu (zu)geordnet. Die Kultur des Landes wird nicht mehr aus der Staatskanzlei geleitet, sondern ist wieder einem Ministerium zugehörig. Ute Schäfer ist die neue Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.
DOCH nicht nur in NRW, auch in Hamburg stehen durch die politischen Entwicklungen Neuerungen an. Hierzu teilt der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft in einer Pressemitteilung mit:
„Kulturkreis der deutschen Wirtschaft hält eigenständige, starke Kulturverwaltungen für unverzichtbar. Dazu der Geschäftsführer des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft, Dr. Stephan Frucht: „Die Attraktivität eines Standortes bemisst sich vor allem an seiner kulturellen Infrastruktur sowie an seinem Freizeitangebot. Über zwei Drittel der Touristen besuchen unsere Großstädte aus einem kulturellen Grund. Hier sind Städte, Stadtstaaten und Länder gut beraten, ihr Führungspersonal mit entsprechenden Kompetenzen auszustatten. Gerade Hamburgs Kultur bietet einzigartige Chancen, sie ist Hamburgs zweiter Hafen. Dem neuen Senat mag man wünschen, dass er nicht die vielen kulturellen Leuchttürme der Hansestadt im Küstennebel einer Mammutbehörde aus den Augen verliert oder gar in der Senatskanzlei versteckt. Obwohl Hamburg als einziges Land keinen Kulturbezug in seiner Verfassung aufbietet, verzeichnet die Hansestadt die zweithöchsten Pro-Kopf-Ausgaben für Kultur in Deutschland – die Erfolgsgeschichte einer starken Bürgergesellschaft. Für die Hamburger ist bürgerschaftliches Engagement ein Teil ihres Selbstverständnisses, das gepflegt werden will. Eine Regierung muss ihrem Führungspersonal aber auch die Chance geben, dieses Engagement adäquat zu organisieren. Sonst kann kein noch so guter Politiker dieser großen Verantwortung gerecht werden.“
ruwoi |