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rheinische ART 01/2013

 

ARCHIV 2013

Mäzenatentum

 

»The Twentieth Century«

 

 

Max Ernst, The Twentieth Century, 1955,
Öl auf Leinwand, 50,8 x 61 cm, (Spies/ Metken 3127), Schenkung Peter Schneppenheim, Max Ernst Museum Brühl des LVR © VG Bild-Kunst, Bonn 2013

 

 

Der Arzt, Kunstsammler und Stiftungsgründer Peter Schneppenheim hat dem Max Ernst Museum in Brühl ein Ölgemälde von Max Ernst mit dem Titel »The Twentieth Century« geschenkt. Das 1955 entstandene Werk (Spies/Metken 3127) wurde nun offiziell dem Museum übergeben und wird ab sofort in der ständigen Sammlung des Museums ausgestellt sein.


Das Bild: Der Maler Max Ernst zeigt in diesem Gemälde eine dunkle, finster anmutende Landschaft, über deren Horizont ein hellgelber Kreis sein fahles Licht ausstrahlt. Durch die an- und abschwellende Intensität der Farbe scheint der Himmelskörper zu pulsieren. Die Oberfläche des Höhenzugs ist menschenleer und scheint von einem wirren Geflecht aus Pflanzen überwuchert zu sein. Auf den zweiten Blick kann sich die Flora jedoch in eine Fauna verwandeln. Durch eingefügte, irisierende Farbflecken, die an Augen erinnern, können schemenhaft Saurier, Eidechsen oder andere Urwesen sichtbar werden, die gleichsam über den Bergkamm kriechen und das gesamte Terrain erobern.
    Max Ernst liefert mit diesem Gemälde ein Zeit- und Historienbild, eine Allegorie auf das 20. Jahrhundert und Titel des Bildes. Hatte er 1933 und Anfang der vierziger Jahre zwei Werken den Titel »Europa nach dem Regen« gegeben, so dehnt er nun den fundamentalen, archaischen Zerstörungswillen der menschlichen Zivilisation auf das gesamte Jahrhundert aus.

 

Der Mäzen: Dr. Peter Schneppenheim wurde 1926 in Brühl geboren. Lange Jahre wirkte er in Köln als Chefarzt im St. Anna Hospital und im Heilig Geist Krankenhaus. 1951 wurde im Brühler Schloss eine Retrospektive zum Werk von Max Ernst gezeigt. Die Ausstellung war ein Schlüsselerlebnis für Schneppenheim, der bald darauf mit dem Erwerb von Grafiken und illustrierten Büchern anfing, den Grundstock für seine Sammlung zu legen. Später kamen auch Gemälde dazu. Seine Begeisterung für das Werk des Künstlers hielt an. So entstand in über 40 Jahren eine umfangreiche Grafiksammlung, die dem Museum als Dauerleihgabe der Stiftung Max Ernst zur Verfügung steht. 2003 gründete er die Stiftung Schneppenheim zur Förderung des Max Ernst Museums (kurz »Schneppenheim-Stiftung«). Zu seinem 80. Geburtstag würdigte man die Verdienste des Sammlers mit der Benennung eines Raumes im Museum nach ihm. Die besondere Ehrung widerfuhr ihm zu Recht, wie die Schenkung bezeugt.
rART

 

 

 

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