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rheinische ART 09/2024

FOTOGRAFIE
Düsseldorf als „Seherlebnis“


Eine Gruppenausstellung in der Leica Galerie Düsseldorf zeigt Fotografien der Rheinmetropole aus ungewöhnlichen Perspektiven und mit ebensolchen Ansichten.


 

Sabine Wild Libeskind_L1009353.2024. © Sabine Wild. Bildquelle © Leica Galerie Düsseldorf 2024

 

Zwei Fotografinnen und zwei Fotografen bieten in der Foto-Ausstellung mit dem Titel „Ansichtssache Düsseldorf“ sehr spezielle Impressionen aus der Landeshauptstadt. Düsseldorf einmal ganz anders, so kann man die Schau zusammenfassen. Es sind ungewohnte und neue Blicke, die ein „Seherlebnis“ der besonderen Art ermöglichen.

 

Franziska Stünkel all the stories 170. © Franziska Stünkel. Bildquelle © Leica Galerie Düsseldorf 2024

 

Florian W. Müller Interferenz No. 6 © Florian W. Müller. Bildquelle © Leica Galerie Düsseldorf 2024

 

Die mehrfach ausgezeichnete und weitgereiste Franziska Stünkel verzichtet in ihrer fotografischen Serie „Coexist“ vollständig auf die digitale Nachbearbeitung ihrer Fotografien. Sie zeigt dem Betrachter eine Abstraktion seiner umgebenden Wirklichkeit, die auf den ersten Blick eine digitale Verfremdung nahelegt, doch ihre Spiegelungen sind ein vollständig natürliches Abbild der Realität.

     Stünkel schafft es, gleichzeitig Vertrautes und Entfremdetes darzustellen. In der Ausstellung werden Werke von ihr gezeigt, die vielschichtig und komplex einen neuen Blick auf die Stadt am Rhein gewähren.

 

Die Berliner Fotografin Sabine Wild beschäftigt sich seit Langem mit Architekturstudien. Nach ihrem Studium an der Ostkreuzschule für Fotografie hatte sie einige Jahre für die Bundesarchitektenkammer gearbeitet.

     Ausgangspunkt ihrer fotografischen Arbeiten sind Details aus urbanen Landschaften wie zum Beispiel Hochhausfassaden. Ihre Prints entwickelt die Künstlerin mittels Webtechnik weiter, indem sie zwei identische Motive miteinander verwebt. Mit dieser Technik entstehen facettenreiche Unikate mit einer dreidimensionalen Struktur. Das Verweben ermöglicht eine subtile Abstraktion; ein fremder Blick auf die Stadtlandschaft entsteht.


Der vielfach prämierte Kölner Lichtbildner Florian W. Müller ist spezialisiert auf Kunst- und Werbefotografie. Beides verbindet er in einzigartiger Weise. Müller: „Ich bin ein großer Freund des Prinzips der "Serendipity", also dem Finden von etwas, was man nicht gesucht hat. Dafür muss man ständig seine Antennen auf Empfang haben und das Ungewöhnliche auch im Gewöhnlichen sehen lernen. Bei Bildern bin ich offensichtlich ein Freund der dunklen Töne und der dunklen Bilder. Das, wie auch vieles andere, entsteht aber oft unterbewusst.“

     Zahlreiche Fotografien von Müller zeugen auch von seinem Faible für expressionistische Kunst und Künstler, wie etwa Lyonel Feininger, deren Stilistik sich in seinen Fotografien spiegelt.

 

Marcus Schwier Sommer-3. © Marcus Schwier. Bildquelle © Leica Galerie Düsseldorf 2024

 

Der Düsseldorfer Fotograf Marcus Schwier geht in seiner langjährigen Serie „Sommer und Winter“ der Frage nach, wie Menschen innerstädtische Grünflächen nutzen. „Eine Stadt oder ein Stadtraum besteht nicht nur aus Gebäuden, sondern auch aus den Zwischenräumen, die nicht bebaut sind,“ so Schwier. Bewohnt werde auch dieser Raum, wenn auch nur kurzfristig. Um aus der Perspektive von oben zu fotografieren, nutzt Schwier ein speziell angefertigtes Hochstativ.

     Nichts, so wird er zitiert, sei an seinen Fotografien arrangiert oder vorgegeben. Seine Fotoarbeiten können als eine Art Sozialstudie gelesen werden: Picknickdecken werden eingeteilt in Ruhe- und Essbereiche, Kinderspielräume, mal ordentlich sortiert, mal chaotisch. Privates Leben auf innerstädtischen Grünflächen seiner Heimatstadt.
rART/ cpw

 

Die Ausstellung „Ansichtssache Düsseldorf“ kann bis zum 31. Oktober 2024 besucht werden.
Leica Galerie Düsseldorf
in der KÖ Galerie

Königsallee 60
40212 Düsseldorf
Tel 0211 54282726
Öffnungszeiten
MO – SA 10 – 19 Uhr
Der Eintritt ist frei!

 

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