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rheinische ART 04/2024

Archiv 2024

FLORISTIK-KUNST
Wenn der Palast blüht!

Dann, so könnte man überspitzt sagen, geht das Herz auf! Kunst und Blumen zelebriert derzeit der Düsseldorfer Kunstpalast.

Wer diese Augenweide genießen möchte, sollte den Besuch im Kunstpalast nicht auf die lange Bank schieben. Denn am 21. April ist Schluss mit dieser großartigen Blumenparade.

     Was da so ungewöhnlich wie belebend zu bestaunen ist, bringt Kunstpalast-Generaldirektor Felix Krämer auf den Punkt. „Für wenige Tage – dies ist der Natur der Sache geschuldet – blüht und duftet es in unserer Sammlung. Die Besucherinnen und Besucher erwarten hier neben den im Rundgang ausgestellten Objekten rund 30 florale Meisterwerke. Denn auch das ist Kunst und lohnt betrachtet zu werden.“

Wie wahr! Passend zum Frühlingsanfang zeigt das Haus erstmals duftende Blüten, frisches Grün und blühende Zweige in Kombination mit Kunstwerken der ständigen Sammlung.

     Gestaltet und in verblüffende Szenen übertragen interpretieren neun heimische Floristenbetriebe mit Blumenarrangements die Kunstwerke im neu eröffneten Sammlungsrundgang.  

     Palastblühen titelt diese außergewöhnliche Präsentation. Besonders interessant: Bei der Auswahl der Kunstwerke sowie bei der korrespondierenden Komposition der Arrangements hatten die Floristen freie Hand. Und konnten damit ihre floral-kreative „Handschrift“ überzeugend hinterlassen.

Wenn dies, da erstmals in einem deutschen Museum praktiziert, wie der Kunstpalast verlautbarte, als ein Experiment angedacht war, kann ohne Zweifel gesagt werden: Es ist gelungen!

     Und lässt bei manchem Besucher den Wunsch aufkommen, derartig museal-blumig nicht nur den Frühling  einzuläuten, sondern - vielleicht - auch den Herbst? Mit einer herbstlich orientierten Schau in der entsprechenden Jahreszeit (nur ein Wunsch, wie gesagt!)?

Wie der Kunstpalast ferner betont, verfolgt er mit seinem Blumen-Blüten-Projekt eine unerwartete Verbindung von bildender Kunst und Floristik, um Bürger ins Haus zu locken, die bislang „nicht zum klassischen Ausstellungspublikum“ zählen. Das dürfte gelingen.

Gleichzeitig solle die farb- und duftstarke Frühlingsoffensive die hohe handwerkliche und kreative Leistung der Floristenbetriebe sichtbar machen und ihnen mit der musealen Präsentation quasi eine im wahrsten Sinne des Wortes „kunstreiche“ Bühne bieten. Ganz im Sinne von „Kunst trifft Kunst!“ Die gegenseitige Würdigung ist jedenfalls unverkennbar. 

     Zehn Tage sind die floralen Kreationen zu sehen. Sie bieten sowohl visuell als auch olfaktorisch einzigartige Sinneseindrücke. Man kann es auch einfach und ehrlich ausdrücken: Es ist alles einfach schön!
rART/cpw

► Vergleichbare Ausstellungen sind in den Vereinigten Staaten verbreitet. Mehrere Museen, darunter das Saint Louis Art Museum (St. Louis, Missouri) oder das Bostoner Museum of Fine Arts nutzen regelmäßig die florale Ergänzung. In Europa praktiziert diese Form der interdisziplinären Ausstellung bereits seit zehn Jahren unter anderen das Aargauer Kunsthaus (Schweiz). Unter dem Titel „Blumen für die Kunst 2024“ ging dort erst jüngst die diesjährige Floristik-Kooperation erfolgreich zu Ende.

Der Ausstellungsrundgang Palastblühen ist unverblüht bis zum 21. April 2024 zu sehen.

Kunstpalast
Ehrenhof 4–5
40479 Düsseldorf
Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 18 Uhr