rheinische ART
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rheinische ART 10/2015

Archiv 2015

KOMM
Hörbilder

 

Lauschen will gelernt sein. Die Hektik – sie muss draußen bleiben. Das Angebot steht: also rein in die Kissen, die am Boden liegen in dieser dämmerigen Düsterkeit, und zugehört.

 

Impression Die Ausstellung KOMM im KIT mit einer Klangskulptur der Klasse Buetti der Kunstakademie Münster Foto©rART

 

Die Bilder kommen dann von selbst. Sie entstehen im Kopf, hängen nicht an der Wand. Ihr Auslöser ist eine Klangskulptur der Studenten der Klasse Professor Daniele Buetti der Kunstakademie Münster, installiert im KIT Kunst im Tunnel in Düsseldorf.

 

Hörerfahrung statt Seherfahrung Im KIT stehen Lautsprecher, die den Raum mit akustischen Wellen füllen. Die „Klangskulptur“, eine Komposition, vereint musikalische, poetische, bildnerische und räumliche Elemente in einem Werk. Es dauert 35 Minuten.
     Kunstgeschichtlich ist der Klang als künstlerisches Medium in der bildenden Kunst (fast) akzeptiert. Die Veranstalter schreiben dazu: „Kunstgeschichtlich gesehen ist die Klanginstallation jung; erst seit Beginn des 20. Jahrjunderts brachen Musiker wie auch Künstler aus ihren angestammten, abgegerenzten Bereichen aus und wagten neue Schritte. Der Klang wurde zum künstlerischen Material. Einerseits in der Musik verhaftet, wurde er andererseits präsentiert wie bildende Kunst. Komponisten wie Erik Satie und John Cage erweiterten das Musikverständnis radikal. In der bildenden Kunst waren es unter anderem Kurt Schwitters „Sonate aus Urlauten“ und Hugo Ball als Erschaffer des Lautgedichts, die den Klang zum Medium machten. Fluxus schließlich begriff das Leben als eine Art musikalischen Prozess; ab 1962 fanden Fluxus-Konzerte mit Karlheinz Stockhausen, Nam Jun Paik, Joseph Beuys und anderen im Rheinland statt. 1980 realisierte René Block die Ausstellung „Für Augen und Ohren“ an der Akademie der Künste in Berlin und etablierte die Klangkunst endgültig im Kunstbetrieb.“

 

Bei Licht betrachtet Hier findet sie statt, die Klangskulptur, mit Lautsprechern statt Bildern an den Wänden. Übrigens: der Raum musste für die Akustik erst einmal mit Dämmstoffpannelen ertüchtigt werden. Foto KIT ©Ivo Faber

 

Andere erreichen Vor einem Jahr begann die Klasse Buetti mit dem Gemeinschaftsprojekt. Sie stellten sich den universellen Fragen der Menschheit „Wer bin ich?“, „Wo lebe ich?“ verbunden mit dem Wunsch, andere zu erreichen. Die Kissen am Boden sind für die Muße gedacht. Chillen pur. Doch wer möchte, kann sich bei seinem Eintritt vom Klang leiten lassen. Er durchwandert dabei den Raum. Im Eingangsbereich empfängt ihn eine männliche Stimme, die ihn auffordert, mit ihm „abzuhängen“, sich gehen zu lassen, sich einzulassen auf neue Erfahrungen. Hinter der Kasse bittet ihn eine weibliche Stimme: „Erscheine, tritt zutage, kündige dich an.“ und spielt damit auf den Titel der Installation, KOMM, an. Sie begleitet ihn weiter durch den Raum, der gefüllt ist mit Stimmen: ein Dialog zwischen einer Prostituierte und einem Freier, das Schluchzen eines Kindes, der Ruf einer Herde Rentiere aus der Wildnis, ein Chor, eine Geschichte ...
ruwoi

 

Die Kunst „KOMM – Ein Projekt der Klasse Prof. Buetti“ kann bis zum 17.01.2016 erlebt werden.
KIT Kunst im Tunnel
Mannesmannufer 1b
40213 Düsseldorf
Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 18 Uhr

 

 

 

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