ARCHIV 2013 Intendantensuche für das Düsseldorfer Schauspielhaus
Unschön gescheitert
Die Suche eines Nachfolgers des aus Krankheitsgründen zurückgetretenen Stafan Holm als Intendant des Schauspielhauses Düsseldorf ist eskaliert. Indiskretionen mit der Weitergabe und Veröffentlichung einiger Kandidatennamen in der Presse haben das Vertrauen in das Verfahren untergraben.
Vier prominente Mitglieder der elfköpfigen Findungskommission erklärten ihren Austritt. Es sind der Intendant der Ruhrtriennale, Heiner Goebbels, die Leiterin des Berliner Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer, der Verlagsleiter vom Theater der Zeit, Harald Müller und der Präsident der Bayerischen Theaterakademie, Klaus Zehelein. In einem offenen Brief informierten sie den Leiter der Findungskommission, Oberbürgermeister Dirk Elbers, über ihre Entscheidung und ihre Beweggründe. Kulturministerin Ute Schäfer erklärte zu dem Vorfall: „Die Entscheidung von Herrn Prof. Goebbels, Herrn Prof. Zehelein, Frau Büdenhölzer und Herrn Müller, aus der Findungskommission für eine neue Intendanz des Düsseldorfer Schauspielhauses auszutreten, bedauere ich sehr. Für Ihre Beweggründe habe ich aber großes Verständnis. Eine Findungskommission hat die Aufgabe, im kleinen Kreis unter Wahrung absoluter Diskretion Findungsgespräche zu führen. Sie sollte ein geschützter Raum sowohl für die Mitglieder als auch die Interessenten sein. Gezielte Indiskretionen untergraben jedes Bemühen eines ernstzunehmenden Auswahlverfahrens und gefährden auch das Renommee der Kommissionsmitglieder. Das ist inakzeptabel. Damit ist für mich die Arbeit der Kommission gescheitert. Es gibt offenbar Kräfte, die nicht wollen, dass gemeinsam mit unabhängigen Fachleuten ergebnisoffen nach der bestmöglichen Lösung für das Düsseldorfer Schauspielhaus gesucht wird.“ ruwoi
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