rheinische ART
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rheinische ART 12/2022

Archiv 2022

UNESCO Das Steigerlied hat es geschafft, das „Büdchen“ mit seiner Trinkhallen-Kultur (mehr) ebenso: Die Aufnahme in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in NRW.
     In diesem Jahr dazu gekommen ist die „Klassische deutsche Reitlehre“ und das Land NRW hat diese Kulturform zur Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen. Eine Entscheidung darüber fällt im Frühjahr 2023. Initiator der Bewerbung war die Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) unterstützt von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und den Deutschen Landgestüten.

 

Auf dem Titel der Verbandszeitschrift „Der Trakehner“ Dezember 2022 abgebildet ist der Hengst Millennium. Mit rund 100 gekörten Söhnen weltweit trifft die Bezeichnung „Starvererber“ mehr als zu.

   Übrigens, wer es noch nicht weiß: Die Stute Dalera, Gold-Olympiapferd in Tokio, ist ein Trakehner

 

Was die „Klassische deutsche Reitlehre“ sich für 2023 erhofft, hat die „Trakehner Zucht“ bereits geschafft. Die FN vermeldete im März 2022 dazu: „Die Entscheidung der Kulturministerkonferenz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien fiel auf Empfehlung des unabhängigen Expertenkomitees für Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission der Länder am 9. März und ist in der deutschen Pferdeszene einzigartig. Die Trakehner Zucht ist die erste Pferdezucht und das erste deutsche Immaterielle Kulturerbe mit hippologischem Hintergrund. Mit der Spanischen Hofreitschule in Wien und der klassischen Reitkunst des Cadre Noir in Saumur wurden zuvor bereits Stätten der klassischen Reiterei mit jahrhundertealter Tradition von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt.“

     Das große Jahrestreffen der „Trakehner Familie“ fand Anfang Dezember in Neumünster zum Trakehner Hengstmarkt statt, wo diese Auszeichnung gebührend gewürdigt wurde.

 

Trakehner Pferde werden bundes- wie weltweit in Reinzucht gezüchtet. Die mit einer fast 300-jährige Tradition älteste deutsche Pferderasse, deren Ursprung im ehemaligen Ostpreußen liegt, hat auch im Rheinland zahlreiche Verehrer und Förderer. Mehrere Züchter zwischen Eifel und Niederrhein wie auch in Westfalen widmen sich seit Jahrzehnten durch gezielte Zuchtarbeit dem Erhalt der wertvollen Rasse.


Zuchtleiter Lars Gehrmann: „Die Geschichte und die Zuchtmethodik der Reinzucht sind bis heute Alleinstellungsmerkmale unserer Zucht, die neben der Traditionspflege stets und innovativ den Blick nach vorn richtet. Sie bringt heute nicht nur moderne Reitpferde hervor, sondern ist mit zahlreichen Bildungsangeboten, aktiver Jugendarbeit und Offenheit für neue Mitglieder zukunftsorientiert ausgerichtet.“ Das Markenzeichen der edlen Trakehner Pferde, die „doppelte Elchschaufel“ sei nahezu global und keineswegs nur unter Pferdeleuten bekannt.

     Die Ernennung zum Immateriellen Kulturerbe strahlt auch auf das Rheinland aus, jener – historisch betrachtet römisch geprägten – Region, die 2021 mit ihrem „Niedergermanischen Limes“ (mehr), der Grenze des Römischen Reiches, bereits in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden war. ruwoi
 

 

 

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