rheinische ART
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rheinische ART 08/2024

NATUR
Honig für Kunst & Gesellschaft


Bienen und ihre Produkte in Werken von Joseph Beuys, Hede Bühl, Felix Droese und anderen werden derzeit im Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch-Gladbach präsentiert. Es ist ein ungewöhnliches Thema, doch in unseren Zeiten, wo der Natur wieder mehr Aufmerksamkeit zukommt und der Umwelt noch mehr zukommen muss, ein mehr als passendes.

 

Hede Bühl Wabenkopf, 1987–2022, Mischtechnik auf Papier, 100 x 150 cm, Courtesy Prof. Dr. Hartmut Kraft, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Fotos: © Eberhard Hahne

 

Kein geringerer als Joseph Beuys betrachtet auch das Metaphysische in natürlichen Vorgängen und weiß dieses herauszuheben: „Die menschliche Fähigkeit ist nicht, Honig abzugeben, sondern zu denken, Ideen abzugeben. Das wird jetzt parallel gesetzt.“


Beuys Bienen haben die Menschen seit jeher fasziniert. Schon griechische und römische Philosophen wie Aristoteles oder Vergil haben über sie geschrieben. Und auch in der zeitgenössischen Kunst finden sich Bienen und ihre Produkte wie Honig und Bienenwaben bei Künstlern wieder.

 

Felix Droese Ohne Titel (Baum mit Wabencollage), 2020-2023, Mischtechnik, 87,5 x 62,8 cm, Courtesy Prof. Dr. Hartmut Kraft © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Fotos: © Eberhard Hahne

 

Gezeigt werden in dieser Kabinettausstellung Werke aus der Sammlung von Hartmut Kraft, Psychoanalytiker, Kunstsammler, Autor und Kurator dieser Schau (mehr). Im Zentrum stehen Dokumente und Multiples von Joseph Beuys zur „Honigpumpe am Arbeitsplatz“ (1977) und die neue Skulpturengruppe der „Wabenköpfe“ (2015–2024) von Hede Bühl. Bislang kaum bekannte „Bienenwabenobjekte“ von Timm Ulrichs, Herbert Zangs und Bjoern Noergaard sowie Papierarbeiten unter anderen von Felix Droese, Michael Buthe und Rolf Iseli runden die Ausstellung ab.


Die Präsentation sensibilisiert für die Bedeutung des Umwelt- und Artenschutzes und zeigt gleichzeitig die Schönheit und Vielfalt der Kunst. Die Kunstwerke bereiten den Boden für Überlegungen, die über die Kunst hinausgehen und im Katalog zur Ausstellung ausführlich dargestellt werden: Kapitel zur Kunst wechseln sich ab mit Beiträgen zur Kultur und Naturgeschichte der Bienen seit der Antike, zum „Bienenkönig“, zur Verteidigungsstrategie der Bienen und zum weltweiten Bienensterben.

 

Michael Buthe Aus dem Leben eines Bienenkönigs, 1975, Collage und Mischtechnik, 23,5 x 16,2 cm, Courtesy Prof. Dr. Hartmut Kraft © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Fotos: © Eberhard Hahne

 

Die Bienen brauchen den Menschen nicht – aber der Mensch braucht die Bienen, um eine blühende Umwelt zu erhalten und die Welternährung zu sichern. „Wir leben in einer Welt, in der die Natur rapide aus unserem Leben verschwindet, weil wir ihr keinen Raum mehr lassen. Für mich ist dieser dramatische Verlust und Verfall der Arten und ihrer Lebensräume die wahre Krise des 21. Jahrhunderts. Und auf sie gilt es mit allen Mitteln aufmerksam zu machen – etwa indem wir diese eine Geschichte des Lebens erzählen,“ ist sich Matthias Glaubrecht, Professor für Biodiversität der Tiere an der Universität Hamburg, sicher.
rART/ruwoi

 

Die Ausstellung „Honig für Kunst & Gesellschaft“ ist bis zum 27.10.2024 zu sehen.

Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202 / 14 2334
Öffnungszeiten
DI + FR 14 – 18 Uhr
MI + SA 10 – 18 Uhr
DO 14 – 20 Uhr, SO 11 – 18 Uhr

 

 

 

 

 

 

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