Archiv 2016
HOMMAGE
Alles vexiert
Zum 80. Geburtstag widmet das Clemens Sels Museum in Neuss dem Künstler Bert Gerresheim eine Ausstellung. Die Skulpturen des Künstlers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu finden.
Bert Gerresheim Jakobus-Monument, 2007, Bronze, 235 x 105 x 220cm, Freithof Neuss, Foto©Clemens Sels Museum
Bert Gerresheim Extramundi – eine Jenseitsreise. Der ernste Freund Max, 2009–2013, Bleistift auf Papier, Frottage , 32 x 24 cm, Clemens Sels Museum, Neuss, Schenkung des Künstlers 2013
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Gerresheim (*1935 in Düsseldorf) orientiert sich mit seinen gegenständlichen Bronzeplastiken an einer, wie er sagt, „orts- und geschichtsbezogenen Kunst“ und ist damit thematisch zumeist lokal verortet. Die Schau jedoch informiert über das bildnerische als auch zeichnerische Œuvre des Künstlers und weist damit weit über das allgemein bekannte Werk hinaus.
Unabhängig von der Wahl des Mediums strebt Gerresheim danach, mit seinen Arbeiten individuelle Antworten auf einige grundlegende Fragen der Menschheit zu geben: Was macht das Wesen des Menschen aus? Spiegelt sich das Göttliche im Menschen? Gibt es einen Gott und wenn ja, was können wir über ihn wissen?
Vexieren Die künstlerische Methode, mit der Gerresheim diesen Fragen nachgeht, bezeichnet er selbst als „vexieren“. Das lateinische Verb vexare steht für die Tätigkeit des Hin- und Herreißens oder auch des Quälen und Plagens, schreibt das Haus dazu. Und weiter: „Bei Gerresheim ist dieser Prozess als permanentes Pendeln zwischen der Wahrnehmung der realen Dingwelt und der von ihr beeinflussten Vorstellungswelt zu verstehen. Er bedient sich der Methode des Vexierens, um in seiner Kunst zum Wesen der Erscheinung vorzudringen, in der sich Abbild und Assoziation vereint.“
Bert Gerresheim Kevelaerer Apokalypse (Ausschnitt), 2002, Bronze, 1200 × 450 × 130 cm, Marienbasilika, Kevelaer, ©Foto: Karl-Heinz Bösken-Diebels, Issum |
Gerresheim, der bei Otto Pankok studierte, hält seine Gedanken in Plastiken und Zeichnungen fest, denen das Groteske Natur ist. Die unzähligen Fabelwesen, die auf paradoxe Weise Grauenvolles und Komisches miteinander verbinden, sind omnipräsent. Insbesondere die präsentierten Kleinplastiken spiegeln die Freude wider, eigentlich Unvereinbares in einer Figur zu vereinen. rART
Bert Gerresheim in seinem Atelier Foto© Carsten Gliese, Köln |
Die Ausstellung „Bert Gerresheim – Alles vexiert“ ist bis zum 14.02.2016 zu sehen.
Clemens Sels Museum
Am Obertor
41460 Neuss
Tel. 02131 / 904141
Öffnungszeiten
DI – SA 11 – 17 Uhr
SO + Feiertags 11 – 18 Uhr