rheinische ART
Start | | Über uns | Anzeigen | Impressum | Kontakt | Datenschutz

rheinische ART 10/2024

 

 Helga Paris (DDR) Das Fotografie-Forum in Monschau zeigt aktuell die Foto-Künstlerin Helga Paris (1938–2024). Sie war Anfang diesen Jahres verstorben und galt als eine der wichtigsten fotografischen Stimmen ihrer Generation. Über 30 Jahre lang schuf sie ikonische Porträts sowie einfühlsame Aufnahmen ihrer Umgebung. Für ihr Lebenswerk wird Helga Paris ferner posthum der Kunstpreis des Fotografie-Forums verliehen.
     Als Autodidaktin begann die Wahl-Berlinerin in den Sechzigern ihren Stadtteil Prenzlauer Berg zu fotografieren. Sie nahm besonders die Menschen dieses Arbeiter-Quartiers in den Blick. Später dokumentierte Paris das Leben in Siebenbürgen, Georgien, Moskau, Wolgograd und New York. Ihre Fotografien fertigte sie stets im kontrastreichen Schwarz-Weiß. In der Serie „Häuser und Gesichter, Halle 1983–85“ zeichnete sie ein beeindruckendes Panorama der Stadt an der Saale. Neben den Porträtaufnahmen der Einwohner sind es vor allem die Architekturfotografien der verfallenen Bausubstanzen, die eine einzigartige melancholische Stimmung entstehen ließen.

     Stilistisch erinnert sie damit an den legendären US-Fotografen Walker Evans (1903–1975 mehr), der mit seinen Aufnahmen für die Farm Security Administration die Landarmut während der Großen Depression erfasste. 

     Eine 1986 geplante Präsentation ihrer Fotos sowie ein Bildband wurden zunächst von den SED-Funktionären verboten, weil die Ablichtungen den desaströsen Zustand der Stadt Halle offenlegten. Erst nach dem Ende des „Arbeiter- und Bauerntaates DDR“ konnte die Schau dort präsentiert werden. Die Ausstellung in Monschau endet am 15. Dezember 2024.

     Weitere Informationen und Fotografien im Rahmen eines Nachrufs unter Kunstmuseum Moritzburg hier

rART/bra