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rheinische ART 03/2013

 

ARCHIV 2013

Ulrich Rückriem - Freie Figurationen

 

Scheinbar mühelos

 

Blick in die Ausstellung "Ulrich Rückriem: Punkt - Linie zu Fläche"

 

 

 

Blick in die Ausstellung "Ulrich Rückriem: Punkt - Linie zu Fläche"

 

 

 

Ulrich Rückriem, Freie Figuration, 2009

 

 

Dass der Bildhauer Ulrich Rückriem seinem beeindruckenden Œuvre in Stein seit einigen Jahren grafische Arbeiten hinzufügt, ist bekannt. In Solingen, wo im vergangenen Jahr eine Skulptur von ihm vor dem Rathaus aufgestellt wurde, gibt er nun im Kunstmuseum unter dem Titel „Punkt – Linie zu Fläche“ Einblick in sein zeichnerisches Werk.

 

Rückriem (*1938), der sich bereits früh von der figurativen Plastik abwandte und sich seither mit der minimalistischen Formensprache auseinandersetzt, bleibt seinem konzeptuellen Denken auch bei seinen Zeichnungen konsequent treu. Schon von daher haben seine Zeichnungen mehr mit seinen Skulpturen gemeinsam, als sich dem Betrachter zunächst erschließt.
   Tonnenschwerem Gestein vermag er mit seinen Prinzipien von Teilung, Bearbeitung und wieder Zusammenfügen eine unverrückbare Leichtigkeit zu verleihen. Aber das Ungewöhnliche an diesem Künstler sind die geschaffenen Beziehungen der Gestaltungsmerkmale untereinander, die letztendlich die Wandlung des Steins zum Kunstwerk ausmachen. Sie offenbaren das Wesen des Steins.
    Gehören im bildhauerischen Prozess Material, Größe, Volumen und - für Rückriem unabdingbar – der Standort dazu, sind es bei seinen Zeichnungen Passepartout und Raster, sind es Punkte und Linien, die Flächen bilden. Lässt sich Rückriem in seinem künstlerischen Eingriff am Steinmonolith von diesem selbst begrenzen, sind es bei den Zeichnungen ein Raster - notwendig bei gebundenen Figurationen -, oder einfach die vorgegebene Papiergröße bei den freien Figurationen.

   In der Ausstellung zeigt Rückriem ausschließlich freie Figurationen. Auf sieben übereinander liegenden Pergamentblättern verteilt er frei sieben Punkte, die er mit sechs Linien, beginnend mit dem letzten rückwärts bis zum ersten gesetzten Punkt, verbindet. Es entstehen Flächen, die Figurationen bilden, die scheinbar mühelos im Raum schweben. „Maximal können vier Flächen entstehen“ erzählt er, und „die Variationen sind unendlich.“ Er selbst hat aufgehört, seine Zeichnungen zu zählen. In Solingen sind 150 Zeichnungen gleicher Größe, im gleichen Rahmen und im gleichen Abstand den Raum umlaufend auf Augenhöhe aufgehängt.
   Der Besucher begegnet mit jedem Schritt einer Figuration und wenn er das Glück hat, weitgehend allein zu sein, dann kann er sie hören, die Musik, die mittels digitaler Technik die Punkte, Linien und Flächen und das Gesagte darüber in Klangfolgen wiedergibt.
Irmgard Ruhs-Woitschützke

 

Die Ausstellung „Ulrich Rückriem: Punkt – Linie zu Fläche“ ist bis zum 07.04.2013 zu sehen.
Kunstmuseum Solingen
Wuppertaler Straße 160
42653 Solingen
Tel. 0212 / 258140
Öffnungszeiten
Di - So 10 - 17 Uhr


Mehr zu Ulrich Rückriem:

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Zeichnungen

 

 

 

© Fotos (3) rART

 

 

 

 

 


 

 

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