Archiv 2017
ARCHITEKTUR
Ex Libris: Bücher und Bauten
Das diesjährige Ex Libris-Programm des renommierten Ungers Archiv für Architekturwissenschaften (UAA) in Köln schloss mit überaus prominenter Besetzung.
Bibliothek des Ungers Archiv für Architekturwissenschaft (UAA). Mit mehr als 12.000 Bänden - Traktate, Theorien und Monografien, darunter zahlreiche Erstausgaben - dokumentiert das Haus über 500 Jahre Architekturgeschichte. Foto © UAA 2017 |
Eingeladen waren der spanische Architekt und Pritzker-Preisträger von 1996 Rafael Moneo und der französische Architekt, Historiker und Kurator Jean-Louis Cohen, die jeweils ausgewählte Werke aus der Bibliothek des UAA vorstellten.
Von Rafael Moneo besprochener Buchtitel: Rem Koolhaas, Delirious New York. Ein retroaktives Manifest für Manhattan, 1978. Auf Deutsch erschienen 1999. Fotoquelle UAA 2017
Von Jean-Louis Cohen besprochener Buchtitel: Le Corbusier et Pierre Jeanneret – Ihr gesamtes Werk von 1910-1929. Fotoquelle UAA 2017
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Rafael Moneo (*1937), ehemals Professor in Barcelona und Madrid, ist heute Chairman der Architekturfakultät an der Harvard University GSD. Zu seinen bekanntesten Gebäuden gehören das Museum für Moderne Kunst, Stockholm, die Kathedrale Our Lady of Angels in Los Angeles und die Prado-Erweiterung in Madrid.
Jean-Louis Cohen (*1949) lehrt Architekturgeschichte an der Universität Paris VIII sowie an der New York University. Cohens Forschungen beziehen sich vor allem auf die Architektur und Stadtplanung des 20. Jahrhunderts: er ist Autor des Standardwerkes „Le Corbusier“.
Die starke Besetzung zog annähernd 80 Architekturinteressierte in den Vortragssaal des Ungers Archiv an der Belvederestraße. Moneo besprach die Publikation „Delirious New York - A Retroactive Manifesto for Manhattan“ des niederländischen Stararchitekten und Gründers des Office of Metropolitan Architecture (OMA), Rem Kohlhaas, aus dem Jahre 1978, das 1999 auch auf Deutsch erschienen ist.
Jean-Louis Cohen, der sich in seinen Forschungen vor allem mit den Werken von Mies van der Rohe (mehr) und Le Corbusier auseinandersetzt, legte in seinem Vortrag die unbekannten Hintergründe des 1930 von dem Schweizer Architekten Willy Boesiger (1904-1990) und dem aus Frankfurt/Main stammenden Baumeister Oscar Stonorov (1905-1970) publizierten Architekturbuches „Le Corbusier und Pierre Jeanneret – Ihr gesamtes Werk von 1910-1929“ dar.
Blick in die Abendveranstaltung im Ungers Archiv Köln. Am Tisch sitzend: Jean-Louis Cohen (links) und Rafael Moneo. Foto © rheinische ART 2017
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Ex Libris Mit der sehr erfolgreichen wie auch außergewöhnlichen Veranstaltungsreihe „Ex Libris“ hat sich das UAA zu einem markanten Ort interdisziplinärer Architekturdiskurse entwickelt.
Mehrmals jährlich werden anerkannte Persönlichkeiten, in der Regel ein Architekt und ein Architekturhistoriker, eingeladen, um Bücher aus dem UAA-Bestand vorzustellen und zu erläutern, warum sie gerade dieses Werk für bedeutsam halten - für die Zeit ihrer Entstehung, aber auch für heute.
Zu den Referenten im Rahmen der Ex-Libris-Veranstaltungen gehörten in den letzten Jahren unter anderen der italienische Bauhistoriker und Architekt Vittoria Magnago Lampugnani (mehr), der Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie Karl-Heinz Petzinka (mehr), Rem Koolhaas, der seinerzeitige Generaldirektor des Kunstpalastes Düsseldorf Beat Wismer (mehr) sowie der Düsseldorfer Baumeister und Vertreter der nachhaltigen Architektur Christoph Ingenhoven (mehr).
cpw