Egon Schiele Stehendes Mädchen, das Gesicht mit beiden Händen bedeckend, 1911, Aquarell, 44,8 x 31,4 cm Bildquelle © Museum Folkwang, Essen, Foto: Jens Nober
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Archiv 2023
► Ein Schiele zurück in Essen Einen bemerkenswerten Erfolg meldete das Essener Museum Folkwang. Dem Haus ist es gelungen, eines der letzten noch in privater Hand befindlichen Schiele-Werke zurückzuerwerben.
Es handelt sich um das Aquarell Stehendes Mädchen, das Gesicht mit beiden Händen bedeckend von 1911. Das Werk war dem Museum 1937 durch die Nationalsozialisten im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ entzogen worden.
Zur Erinnerung: Karl Ernst Osthaus, der Museumsgründer, war einer der ersten Sammler von Werken Egon Schieles. Bereits 1910, Schiele war da erst 20 Jahre alt, erwarb Osthaus in Wien zwei figurative Aquarelle, darunter ein Selbstbildnis.
Zwischen dem Wiener Künstler und dem Museumsgründer entwickelte sich eine umfangreiche Korrespondenz, die zu weiteren Ankäufen führte. Die erste museale Einzelausstellung Schieles zeigte 1912 das Museum Folkwang. Bis zu Schieles Tod 1918 erwarb Osthaus 14 Aquarelle und ein Gemälde. Dies war seinerzeit die größte Sammlung von Werken des österreichischen Ausnahmekünstlers in einem Museum.
Bis auf eine bemalte Postkarte, welche Schiele 1912 an Osthaus geschickt hatte, kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg keine der beschlagnahmten Arbeiten ins Museum Folkwang zurück. Der jetzige Ankauf wurde durch Mittel, die das Essener Ehepaar Walter und Lieselotte Griese dem Folkwang-Museumsverein hinterließ, ermöglicht. Folkwang-Direktor Peter Gorschlüter: „Wir freuen uns sehr, dass die enge persönliche Beziehung Egon Schieles zu Karl Ernst Osthaus und dem Museum, das der Künstler einst als ´das beste moderne Museum Folkwang` bezeichnete, durch die Rückerwerbung wieder eine dauerhafte Präsenz in der Museumssammlung erfährt.“
rART