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rheinische ART 07/2024

Archiv 2024

LEBENSQUALITÄT
NRW-Kapitale muss Federn lassen!


Servicewüste, digital hinterm Mond und auch noch unsicher? Die Kritik an Deutschlands aktuellem Zustand ist unüberhörbar.

 

Düsseldorf nahe des Rheinufers. In der Mitte Skulptur „Der Geschäftsmann“ des Künstlers Christoph Pöggeler. Foto © rheinische ART 2024

 

Das in Düsseldorf erscheinende HANDELSBLATT, führende Wirtschaftszeitung des Landes, spiegelt in einem Meinungsbeitrag die unzähligen Beschwerden ausländischer Fußballgäste und Medien. Die lassen kaum ein gutes Haar am derzeitigen Bild des sonst so gepriesenen deutschen Gemeinwesens.

 

Traditionelle Werbung für Persil in der Düsseldorfer Innenstadt. Foto © rheinische ART 2024



GAP 15 Hochhaus am Graf-Adolf-Platz. Foto © rheinische ART 2024

 

Im Hinblick auf die Fußball-Europameisterschaft hagelt es Häme und Spott. Eine unpünktliche und teils nicht funktionierende Deutsche Bahn, Analogfixierung und Barzahlung („cash only“ handgemalt), Funklöcher oder zusammenbrechende Streamingangebote sind nur einige der Kritikpunkte.


Da passt ins Bild, das auch die NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf in einem neuen Ranking an Reputation verliert. Das sahen britische Reiseempfehlungen von National Geographic mit ihrer "cool list" vor sieben Jahren noch ganz anders (mehr)! 

     Jetzt ist es die britische Economist Intelligence Unit (EIU), deren Forschungs- und Analyseabteilung weltweit 173 Städte auf ihre Lebenswertigkeit untersuchte. Verglichen wurden die fünf Schlüsselkategorien Stabilität, Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und Umwelt/Infrastruktur.

 

Der von der EIU veröffentlichte Global Liveability Index 2023 sorgt gerade für ein wenig Aufregung. Denn Düsseldorf hat der Studie zufolge an Lebensqualität eingebüßt.

     Nach diesem Index liegt die Rheinmetropole global nur noch auf Rang 33 der lebenswertesten Städte. Sie verlor immerhin vier Plätze. Aber die Stadt bleibt mit einem Index von 91,9 und dem aktuellen Rang weiterhin im stabilen Rahmen. Generell signalisieren nämlich alle Index-Werte über 80, dass es sich um lebenswerte Städte ohne Einschränkungen handelt.

     Die Gründe für den leichten „Absturz“: die zuletzt zahlreichen Proteste und die gestiegene Kriminalität. Insbesondere kam es in der Altstadt immer wieder zu gefährlichen Vorfällen. Ebenfalls negativ wurden die häufigen Demonstrationen und längeren Streiks und der damit verbundene Ärger der Bewohner registriert.

 

Das Düsseldorfer Kulturleben bietet für jeden Geschmack etwas. Kunst auf hohem Sockel: „Säulenheilige“ des Künstlers Christoph Pöggeler, Standort nahe Hofgartenrampe. Foto © rheinische ART 2024

 

Die Imageeinbuße ist kein spezifisch Düsseldorfer Phänomen. Keine deutsche Stadt schaffte es in der Listung unter die Top Ten weltweit. Auch München (Rückgang sechs Plätze) und Hamburg (Rückgang fünf Plätze) verloren im EIU-Index, platzieren sich aber weiterhin vor Düsseldorf. Stuttgart verlor fünf Ränge und ging auf Platz 30 zurück, Berlin als bestplatzierte Stadt Deutschlands verlor vier Ränge und liegt auf Position 21.

     Kritik hin, Kritik her: An Rhein und Ruhr lässt sich trotzdem gut leben. Angeführt wird die Top Ten-Liste zu den lebenswertesten Städten von Wien (98,4), Kopenhagen (98,0) und Zürich (97,1). Vier weitere Städte unter den zehn Lebenswertesten sind die asiatisch-pazifischen Metropolen Melbourne (97,0) und Sydney (96,6), Osaka (96,0) und Auckland (96,0).
rART/K2M


 Mehrere Städte in NRW zählen zu den smartesten Städten Deutschlands. Im anderen Vergleich, dem bundesweiten Ranking „Smart City Index 2023“, das jährlich vom Digitalverband Bitkom veröffentlicht wird, befinden sich 17 NRW-Städte unter den Top 50. Mit Köln (Platz 3), Aachen (Platz 5), Bochum (Platz 11) und Dortmund (Platz 18) sind vier Städte unter den 20 Bestplatzierten. In der Kategorie Gesellschaft/Bildung kommt Düsseldorf auf den zweiten Platz (Gesamtranking 21.). (Quelle: NRW Global Business, Trade & Investment Agency, Düsseldorf 2024)


► Einsicht in den EIU-Index hier 

 

 

 

 

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