Archiv 2016
REISEZIEL DÜSSELDORF
Cool!
Das Rheinland hat was! Das ist den Einheimischen längst klar. Jetzt adelte die britische Ausgabe des renommierten Magazins National Geographic Traveller die Rheinmetropole Düsseldorf in ihrer „Cool List“ für 2017.
Architektur und Kunst im urbanen Raum. Fernsehturm und Skulptur auf Litfaß-Säule am Medienhafen: Christoph Pöggeler, Marlis, Stromstraße, WDR, Acrylfarbe auf Polyester, Litfaßsäule 2001. Foto © rART 2016
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Die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen ist zur allgemeinen Überraschung die einzige deutsche Destination unter den gelisteten 17 weltweiten Zielen des Reisemagazins für das kommende Jahr.
Die neue Liste präsentiere, so die Redakteure, Kulturhauptstädte, Hipster-Hotspots, Aussteigerorte und andere Locations, die einfach als „cool“ und trendig gelten. Und an solchen coolen Orten mangelt es nun wahrlich nicht.
Die "coole" Aufstellung von National Geographic Traveller (UK) umfasst sowohl Städte als auch Regionen und Länder. Sie reicht vom Erstplatzierten Donegal in Irland über Chiles Hauptstadt Santiago, Helsinki, Aarhus und Portland/Oregon bis Indien, Iran, Sudan und Sizilien.
Warum gerade Düsseldorf, wo doch etwa Berlin, München und das steinwurfweit entfernte Köln ebenfalls scharf profilierte Reiseziele mit ungeheurem Kulturpotenzial darstellen? Eine der schlagendsten Begründungen des Magazins: Die Rheinmetropole Düsseldorf habe tiefe historische Wurzeln in der Kunstwelt (mehr) und eine herausragende aktuelle Kunstszene, und die lohne es zu ergründen. Düsseldorf sei daher eine der besten Empfehlungen für einen Kurzstrecken-Wochenendtrip.
Museum Kunstpalast am Ehrenhof: Mit der großen Cranach-Sonderschau „Meister – Marke – Moderne“ beleuchtet das Haus 2017 die Rolle von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) bei der Verbreitung der Reformation. Foto © Stefan Arendt, Medienzentrum Rheinland LVR |
National Geographic nennt hier als Visiting-Highlight den Kunst-Neuling „Philara Collection“ in einer ehemaligen Glasfabrik an der Birkenstraße. Die Ausstellung nutzt dort auf der Industriebrache satte 1.700 Quadratmeter Schaufläche und konzentriert sich auf zeitgenössische Kunst, die der Sammler Gil Bronner in den letzten Jahrzehnten zusammengetragen hat. Auch das umgebende Stadtquartier Flingern, schon seit geraumer Zeit als neues Szene-Viertel im Aufwind, wird mit seinen zahlreichen Galerien und der jungen Gastronomie empfohlen.
Als eine der wichtigsten Museumsschauen Düsseldorfs im Jahr 2017 sehen die britischen Journalisten die im April startende Exposition zu Lucas Cranach dem Älteren im Kunstpalast. Cranach gehört zu den bedeutendsten Malern und Grafikern der deutschen Renaissance.
KIT - Kunst im Tunnel. Seit 2007 zeigt das unterirdische Ausstellungshaus am Mannesmannufer junge Gegenwartskunst. Foto © rART 2016 |
Cool „Last bad not least“: der vergleichsweise gut überschaubare kleine Expo-Raum des KIT – Kunst im Tunnel – ist für National Geographic eine der „coolsten Kunsträume Europas“ überhaupt, wo Kreatives in einer elliptischen Galerie in einer ehemaligen Verkehrsunterführung unterhalb der Fußgängerzone an der Rheinpromenade zu sehen ist.
Kunst im urbanen Raum. Das Roggendorf-Haus im Medienhafen mit Flossis-Skulpturen der Bühnenbildnerin und Malerin Rosalie (Gudrun Müller). Foto © rART 2016
Architektur: Fassadendetail des 1998 eingeweihten „Stadttors“ im Regierungsviertel der Landeshauptstadt. Das Bürohochhaus ist Sitz der Landesregierung. Foto © rART 2016
Friedrich Coubillier Tritonenbrunnen Die Skulpturengruppe am nördlichen Ende der Düsseldorfer Königsallee ist ein trouristischer Anziehungspunkt. Foto © rART 2016
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Der würdigende Blick von außen auf das Rheinland in toto oder - in diesem Falle - auf Düsseldorf im Speziellen, ist insofern interessant, da er nicht gänzlich neu ist, wohl aber immer stärker pointiert kunstorientiert ausgerichtet. Im Gegensatz zu manchen Rankings nationaler Kunst- und Kulturbeobachter wird den rheinischen Metropolen deutlich mehr Potenzial und Zugkraft zugestanden (mehr).
Schon vor drei Jahren hatte die überregionale und einflussreiche US-Tageszeitung New York Times ihre Leser in einer spannenden Reportage zu einem 36-Stunden-Aufenthalt in Düsseldorf mitgenommen. Die Amerikaner stellten fest: Die NRW-Kapitale gelte zwar nicht regelmäßig als einer der touristischen Magnete in Europa. Doch biete die kunstvolle, gepflegte Heimatstadt des großen romantischen Dichters Heinrich Heine und der deutschen Punk-Rock-Legende Die Toten Hosen mehr als genug Attraktionen für ein reiches Kulturweekend – „oder sogar länger“.
Gefeiert wurden Medienhafen, Königsallee, Altstadt und Immermannstraße, das angesagte Flingern, Sauerbraten und Sushi, die stets dynamischen Entwicklungen der Stadt, ihre stilvolle Architektur und die eindrucksvolle moderne Kunst, die kühlen neuen Restaurants und Brauhäuser, die zu den besten deutschen Bierstuben zu zählen wären.
Köln Und erst im letzten Oktober hatte, wiederum das amerikanische Blatt New York Times, das Rheinland erneut ausgiebig im Visier. "Where to go next?" fragte das alt-ehrwürdige Medium, gegründet 1851, dass mit monatlich über 30 Millionen Online-Besuchern in den USA elektronisch ein ganz Großer im Medienmarkt ist.
Die New Yorker gaben auch gleich den Tipp – nach Köln! "The Most Underrated City in Germany" – die Millionenstadt am Rhein sei die am meisten unterschätzte Stadt in Deutschland und sowas wie ein urbanes Juwel, das nicht nur in der Vorweihnachtszeit von besonderem Reiz sei. Eine bemerkenswerte Einschätzung über die viertgrößte Kommune der Bundesrepublik. Da darf man gespannt sein, wie künftig die jetzt geplante „Via Culturalis“ und die Neugestaltung der Historischen Mitte der Domstadt bejubelt werden (mehr).
rART/cpw
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