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rheinische ART 03/2014

Archiv 2014

DIE GROSSE 2014
Ziemlich wach

 

An zwei Tagen hat sich die Jury der „Grossen“ mit 760 Bewerbungen beschäftigt und circa 2400 eingereichte Arbeiten gesichtet. Ihre Auswahl für die diesjährige Schau: 144 Künstler und 300 Werke, die einen Einblick in das derzeitige Schaffen der heimischen Künstlerschaft bieten.

 

"Die Grosse" 2014. Blick in die Ausstellung

 

Eigentlich ist alles wie immer: klassische Hängung, große und kleine Gemälde, Fotografien, Skulpturen ... Auch der Ort ist der traditionelle: das Museum Kunstpalast im Düsseldorfer Ehrenhof. Doch da ist noch mehr, als diese wenigen Fakten kundtun. Da sind Bereitschaft, Wagemut, Lust an Ideen, ein Flair von Größe und neuer Bedeutung.

 

"Die Grosse" 2014: Werkstatt von Boris Becker

 

"Die Grosse" 2014, Der große Bogen von Dejan Saric

 

     Aktuelle Kunstströmungen wie beispielsweise Anja Maria Strauss mit ihrer „Wachsenden Kultur“, den Pusteblumen-Löwenzahn- Objekten, Alke Reeh mit bestickten Fotografien, Kirsten Krüger mit markanten pechschwarzen Objekten oder Michael Falkenstein mit seinen über drei Meter hohen Holzschnitten fallen durch eine hohe Originalität auf wie natürlich - mit hohem Marktwert - der stille Altmeister der kinetischen Kunst, Günther Haese (mehr). Keine Frage, die Dynamik dieser kuratorischen Komposition ist mitreißend.

 

Organisation Das überarbeitete organisatorische Konzept der Künstler, Die Grosse neu zu erfinden, ist aufgegangen. Eine wechselnde Jury, eine großzügigere Präsentation, ein verstärktes Involvieren in der Öffentlichkeit und letztendlich eine stärkere Präsenz in den Medien haben die Bedeutung dieser Künstlerschau deutlich gehoben.
     Die Selbstorganisation der Exposition durch die Düsseldorfer Künstlerschaft, dem Verein zur Veranstaltung von Kunstausstellungen e.V., hat eine lange Tradition. „Schon in der frühen Phase der Düsseldorfer Malerschule (mehr) werden Ausstellungen der eigenen Werke selbst organisiert“, so Michael Kortländer, Vorsitzender des Vereins. „Schon damals nahmen die Künstler vieles selbst in die Hand, von einer frühen Form von Corporate Identity bis hin zur Vermarktung über ein eigenes Netzwerk. Daher leitet sich auch das Recht der Künstlerschaft ab, einmal im Jahr diese Grosse Ausstellung durchzuführen. Schon damals wurden Kontakte bis auf die internationalen Ebenen gepflegt und die künstlerische Bildwelt der damaligen Zeit wurde maßgeblich durch die 'Düsseldorfer' geprägt. Die Großen der damaligen Generation sind die Väter der heutigen Ausstellung.“

 

"Die Grosse" 2014: Das kleine Format

 

Finanzierung Damals wie heute wird ein Gutteil der Kosten durch den Verkauf der ausgestellten Werke gedeckt. Damit besitzt dieses Kunstereignis auch eine kommerzielle Seite. Beständige Sammler der präsentierten zeitgenössischen Kunst sind die Stadt Düsseldorf und das Land NRW, das auch die beiden Kunstpreise stiftet.

 

"Die Grosse" 2014: Förderpreisträgerin Evelina Velkaite

 

     In diesem Jahr sind die Preisträger die Bildhauerin Beatrix Sassen (mehr) für den Kunstpreis der Künstler und die Malerin Evelina Velkaite für den Förderpreis.

 

Regionale Bedeutung steigt Spricht man betreffend Die Grosse zuvörderst von Düsseldorf, leben und arbeiten die ausstellenden Künstler keinesfalls ausschließlich in der Landeshauptstadt. Dem Zusatz „NRW“ wird mehr und mehr Beachtung geschenkt und so kommen die Kreativen auch aus Datteln, Recklinghausen, Mettmann, Duisburg, Krefeld oder Köln. International sind Künstler beispielsweise aus Südkorea, Japan, Serbien, Chile oder Italien – natürlich mit einem besonderen Bezug zur Region – mit dabei.
     Die Grosse folgt also auch hier ihrem Erbe - sie wird so international wie ihre Väter der Düsseldorfer Malerschule waren und die Kunstakademie als internationales Ausbildungsinstitut heute noch ist.

Irmgard Ruhs-Woitschützke

 

Die Kunstausstellung „Die Grosse 2014“ ist noch bis zum 9. März 2014 zu sehen.
Museum Kunstpalast
Ehrenhof 4 – 5
40479 Düsseldorf
Tel. 0211 / 493 00 35
www.diegrosse.de

Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 18 Uhr
DO bis 21 Uhr
SA bis 20 Uhr

 

 

©Fotos (5) rART

 

 

 

 

 

 

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