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rheinische ART 11/2019

Archiv 2019

JOSEF ALBERS
Frühe Wege

 

Auch große Meister hatten einmal Lehrjahre. Wie die bei Josef Albers, dem gebürtigen Bottroper, aussahen, zeigt das dortige Albers Museum.

 

Josef Albers Stillleben. Kleine schwarze Maske. um 1914. Josef Albers Museum Quadrat Bottrop © The Josef and Anni Albers Foundation. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019. Foto: Anne Pöhlmann

 

Ausstellungen zum Frühwerk des Künstlers sind eher selten. Die Schau „Der junge Josef Albers. Aufbruch in die Moderne“ ist daher als Rarität einzustufen, zumal sie als erste umfassende Präsentation dieser Art gilt.

 

Josef Albers Stillleben. Vasen und Krokusse. um 1914. Josef Albers Museum Quadrat Bottrop © The Josef and Anni Albers Foundation. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019. Foto: Anne Pöhlmann

 

Josef Albers Ostring I, um 1917 (1918), Autografie auf Japanpapier, Josef Albers Museum Quadrat Bottrop, © The Josef and Anni Albers Foundation, © VG Bild-Kunst, Bonn / Foto: Peter Gwiazda

 

Sie zeigt Zeichnungen und Druckgrafiken aus den Jahren zwischen 1911 und 1919, darunter eine größere Anzahl Selbstportraits, Natur- und Stadtlandschaften, frühe Farbmalereien – Aquarelle und Gouachen – und Glasarbeiten sowie Fotomontagen aus Albers Zeit am Bauhaus.

     Mit einigen Werken aus der Serie „Hommage to the Square“ setzt Kuratorin Ulrike Growe eine Art „strahlenden Endpunkt“, wie das Museum betont.


Untrennbarer Bestandteil von Josef Albers kreativen Entwicklung war seine Tätigkeit als Lehrer und seine Ausbildung zum Zeichenlehrer.

     Stationen an Akademien in Berlin bei Philipp Franck an der Königlichen Kunstschule, in München bei Franz von Stuck (mehr) an der dortigen Kunstakademie oder in Essen bei Johan Thorn Prikker (mehr) an der Kunstgewerbeschule, formten ihn zum Künstler.

     Am Ende seiner „Lehrjahre“ bekannte sich Albers ausdrücklich zu diesem Bildungsweg und ließ danach alles hinter sind, „um am Bauhaus neu zu beginnen“, wie es in der Ausstellung heißt.

 

Josef Albers Selbstporträt, 1917 Josef Albers Museum Quadrat Bottrop © The Josef and Anni Albers Foundation, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

 

Josef Albers (mehr) wurde 1888 in Bottrop geboren. Er war dort zunächst Volksschullehrer und ging im Alter von 32 Jahren 1920 an das Bauhaus in Weimar, seinerzeit der älteste Künstler an der berühmten Schule. Er verließ sie als Bauhausmeister 1933 in Berlin, da sie auf Druck der Nationalsozialisten geschlossen wurde.

     Albers wechselte in die USA und folgte einem Ruf an das neu gegründete Black Mountain College. Hier setzte seine wahre Größe ein. Albers wurde zu einem der einflussreichsten Vermittler zwischen europäischer und amerikanischer Moderne. Der handwerklich ausgebildete Theoretiker, wie ihn die ZEIT einmal titulierte, inspirierte eine ganze Generation US-amerikanischer Kreativer. Unter ihnen später so berühmt gewordene Maler, Grafiker und Objektkünstler wie Cy Twombly, Robert Rauschenberg, Donald Judd und Richard Serra.

     Die Bottroper Ausstellung erzählt die interessante Vorgeschichte des expressiven, neugierigen Malers, Farbphilosophen und großen Lehrers. Sie ist keine historische Abhandlung seines frühen Lebensweges, vielmehr widmet sie sich den Kernfragen künstlerischer Gestaltung.
bra


Die Ausstellung ist Teil des Bauhaus-Jubiläums in NRW. „100 jahre bauhaus im westen“ (mehr) ist ein Projekt des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft und der Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Schirmherrin ist die NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft Isabel Pfeiffer-Poensgen.


Die Ausstellung Der junge Albers. Aufbruch in die Moderne schließt am 12. Januar 2020.
Josef Albers Museum
Quadrat Bottrop

Im Stadtgarten 20
46236 Bottrop
Tel. 02041 / 372030
Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 17 UHR

 

 

 

 

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