aus "Über die Grenze geschaut"
Flaniermeile für junge Millionäre
Die 25. Biennale des Antiquaires in Paris
Vom 15. bis zum 22. September wird Paris zum Mekka für Freunde alter Kunst und Antiquitäten: Die Biennale des Antiquaires feiert ihr 25. Jubiläum. Die Messe gilt seit Jahren als bedeutendste französische Kunstmesse für ältere Kunst und als angenehm intimes Gegenstück zur monumentalen Tefaf im belgischen Maastricht.
Nicolas de Staël: Weiße und gelbe Blumen. Galerie Applicat - Prazan, Paris.
Sieben Tage lang gibt sich die Elite des internationalen Kunstmarktes ein Stelldichein, dennoch gilt die exklusive Schau im Grand Palais am Seineufer keineswegs als hermetisch: Traditionell kommen viele Besucher, von denen nur ein Bruchteil zu den tatsächlichen Käufern gehört, auf die Messe und ergötzen sich an der zur Schau gestellten Hochkultur. Die enorm hohe Besucherzahl auch junger Menschen sei, so heißt es, in der Liebe der Franzosen zu Antiquitäten begründet. Alte Kunst genieße in Frankreich einen höheren Stellenwert und sei mehr im allgemeinen Bewusstsein verankert.
Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto: Roma, Arco di Settimio Severo. Cesare Lampronti, Rom.
Das Angebot der Messe reicht von Möbeln des 17. und 18. Jahrhunderts über asiatische und ozeanische Kunst, über archälogische Funde bis hin zu Handzeichnungen alter Meister. Auch wenn der Fokus eindeutig auf älterer Kunst und Kunsthandwerk liegt, so befinden sich auch Werke des 20. Jahrhunderts unter den Highlights: Etwa ein Triptychon von Francis Bacon (Marlborough Gallery, New York) oder ein Art Deco Schreibtischensemble des Designers André Sornay (Alain Marcelpoil, Paris).
Robert Woitschützke
15. - 22. September 2010 Grand Palais Avenue Winston Churchill 75008 Paris
Öffnungszeiten täglich von 11 - 20 Uhr
Fotos: Veranstalter/Messe
|