rheinische ART
Start | | Über uns | Anzeigen | Impressum | Kontakt | Datenschutz

rheinische ART 02/2025

FOTOGRAFIE
Malerische Fotografien

 

Der Ästhetik Raum geben, der Empfindung ihren Lauf lassen… Axel Hütte ist ein Fotograf, der es versteht, die Natur den Menschen auf eine besonders eindringliche Weise nahe zu bringen.

 

Axel Hütte Ise (Bridge), Japan, 2012/17, Kunstpalast Düsseldorf, Dauerleihgabe Stadtsparkasse Düsseldorf, Foto © Arp Museum Rolandseck


Axel Hüttes Landschaftsaufnahmen sind gleichzeitig verbergend wie offenbarend. Die Wuchtigkeit eines Berges lässt sich erahnen, obwohl dieser von Wolken verdeckt ist, die Zartheit eines Zweiges blitzt durch Nebelschwaden verwischt auf, die markante Geometrie einer Brücke lässt den Fluß, über den sie führt, mitdenken.

     Eine authentische Dramaturgie ist ihnen zu eigen. Doch gleich, ob Fotografien von Bergen, Gletschern, einem Dschungel oder eine neblige Rheinaue – eine Betrachtung seiner Arbeiten ist ohne emotionale Beteiligung nicht denkbar.

 

Axel Hütte Cayo-1, Belize, 2008. Foto © Arp Museum Rolandseck

 

Hütte zählt zu den Vertretern der Düsseldorfer Fotoschule. Er war einer der ersten Schüler der renommierten Becher-Schule der Kunstakademie Düsseldorf. Auch wenn Hütte nicht in einem Atemzug mit den bekannten Protagonisten dieser Fotoschule wie Andreas Gursky oder Thomas Ruff genannt wird – sein künstlerisches Oeuvre spricht durchaus die „Becher-Sprache“, und damit ist nicht allein das völlige Fehlen von Menschen in seinen Werken gemeint. Hütte hat ein subtiles Spiel mit Raum und Fläche, mit Nähe und Ferne und besonders mit der (Un)Sichtbarkeit von Objekten, die er auf die Fotoplatte bannt, nahezu perfektioniert. Seine Sujets findet der Fotograf als Weltreisender auf allen Kontinenten dieser Erde, in Städten wie in der Wildnis.


„Das, was man nicht im Bild sieht, ist ja mindestens so spannend, wie das, was man sieht.“ Axel Hütte

 

Axel Hütte Rheingau/Nebel-1, Deutschland 2009, Foto © Arp Museum Rolandseck


Unter dem Titel „Stille Weiten“ präsentiert das Arp Museum eine Auswahl seiner großformatigen Arbeiten. Eingebettet in die malerische Rheinlandschaft am Rolandseck bietet das Haus den wahrhaft passenden Rahmen, um Hüttes Werke im Dialog mit der Natur zu erleben.

 

Ausstellungsansicht Axel Hütte Stille Weiten, Foto © Mick Vincenz

 

Die Schau umfasst 32 Fotografien aus den Jahren von 1997 bis 2024 mit unterschiedlichen Werkgruppen wie Gletscher, Brücken, Spiegelungen, Nebel und Berge. Die Fotografien sind teilweise bis zu vier Meter groß. Zudem werden erstmalig vier Videoarbeiten des Künstlers gezeigt.
     Eine besondere Stellung nehmen, so das ausstellende Haus, „…gleich einem Leitmotiv, die fluoreszierenden Werke seiner Serie Flowers ein. Wie von Geisterhand bewegt, zeugen sie mit ihrer Farbigkeit auf schwarzem Grund von flüchtigen Momenten. Die Komposition der Blickführung, der Bild- und Oberflächenstrukturen ist bei seiner Landschaftsfotografie von Bedeutung. Auf der Suche nach dem Unerklärlichen, Erhabenen und Schönen geraten seine Werke zu malerischen Fotografien.“

 

Ausstellungsansicht Axel Hütte Stille Weiten, Foto © Mick Vincenz

 

Biographie Axel Hütte (*1951 in Essen) zählt zu den international renommiertesten Fotografen der Gegenwart. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin. Seine einnehmenden Arbeiten, die von der sachlich-dokumentarischen Fotografie der Becher-Schule be einflusst sind, zeichnen sich durch eine subjektive Sichtweise aus. Nach seinem Studium folgten Stipendien, 1993 erhielt er den Hermann Claasen Preis für Kreative Fotografie und Medienkunst. In den vergangenen vier Jahrzehnten wurden Axel Hüttes Arbeiten in zahlreichen nationalen wie internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Seine Werke befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen.
ruwoi


Die Ausstellung „Axel Hütte. Stille Weiten“ ist bis zum 15.06.2025 zu sehen.
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
53424 Remagen
Tel. 02228 / 9425-0
Öffnungszeiten
DI – SO 11 – 18 Uhr