rheinische ART
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rheinische ART 03/2018

Archiv 2018

SKULPTURENPARK WALDFRIEDEN
Attrazione


Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal zeigt eine Auswahl aktueller Arbeiten von Christiane Löhr. Ihre zarten Skulpturen sind eher verklettet oder verflochten, als in Stein gehauen, denn ihr Material findet die Künstlerin in der lebendigen Natur: Löwenzahnsamen, Pflanzenstängel, Tierhaare.

 

Christiane Löhr Samenwolke, 2018, Fotograf: Michael Richter © VG Bild

 

Christiane Löhr Kleine Haarsäule, 2018, Fotograf: Michael Richter © VG Bild

 

Christiane Löhr Klettenlappen, 2003, Fotograf: Michael Richter © VG Bild

 

Die Ausstellung titelt „Attrazione“. Löhr, die im rheinischen Köln und im italienischen Prato lebt, nutzt die fragile materielle Struktur ihrer natürlichen Rohstoffe äußerst behutsam.
     Denn wie kaum ein anderes verlangt Christiane Löhrs Werk Sensibilität für das Material. Bereits im allerersten Moment der Wahrnehmung fesselt es die Aufmerksamkeit des Betrachters, denn die Natürlichkeit hat durch die Arbeit der Künstlerin neue Ausdrucksformen gefunden. Diese sind verblüffend, manchmal mythisch, immer ästhetisch. Besonders die Augenmenschen unter den Besuchern, die gerne auch das Schöne im Kunstwerk schauen, dürfen sich von den auch kleindimensionierten skulpturalen Plastiken angezogen fühlen und nähertreten, um mehr erkennen zu können.


Mit dieser Reaktion erschließt sich denn auch der Titel „Attrazione“ der Schau, denn er bedeutet sowohl Attraktion als auch – Anziehung. Löhr versteht es, mit Pferdehaaren verschiedenste Linien zu zeichnen oder mit fülligem Material wie Kletten anmutige Plastiken zu formen. Die von ihr gebündelte, zigtausendfache Kraft von Pflanzensamen vermag es, Wucht zu erzeugen und die Geschmeidigkeit von Pflanzenstängel, von Löhr als Säulen aufgestellt, tragende Kräfte zu entwickeln.


Naturnähe Löhrs Blick auf die Natur ist ein besonderer und wohl auch der Hintergrund, vor dem sich ihr Material mit neuem Ausdruck auflädt, indem ihre Arbeiten zum Beispiel die Anmutung architekturartiger Gebilde evozieren und sie zugleich den filigranen Charakter des Stofflichen wirken lässt. Dass sie ursprüngliche, wesentliche Energien ihres Materials freilegt, zeichnet ihre Arbeiten besonders aus.

     Christiane Löhr selbst hebt die Bedeutung der Linie für ihr Schaffen hervor. Die Linie ist für sie ein Instrument der „Raumaneignung“. Ihre Beschaffenheit und ihr Verhältnis zur Raumumgebung haben für ihre Arbeit kategoriale Bedeutung, schreibt das ausstellende Haus. Wie tief die Reflexion über allgemeine und persönliche Grundlagen bildnerischen Schaffens in ihrem Werk verankert sind, zeigt sich vor allem in der souveränen Beherrschung kleinster wie monumentaler Formate, die in der Ausstellung des Skulpturenparks gezeigt werden.

 

Christiane Löhr wurde 1965 in Wiesbaden geboren. 1994 begann sie ein Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jannis Kounellis, in dessen Klasse sie 1996 Meisterschülerin wurde.

bra


Die Ausstellung „Christiane Löhr – Attrazione“ ist bis zum 01. Juli 2018 zu sehen,
Skulpturenpark Waldfrieden
Hirschstraße 12
42285 Wuppertal
Tel. 0202 / 47898120
Öffnungszeiten
März bis Oktober: DI - SO, 10 bis 19 Uh

 

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