rheinische ART
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rheinische ART 07/2014

Archiv 2014

ALEXANDER CALDER: OUTDOOR

Kunst-Rasen

 

Das Amsterdamer Rijksmuseum hat seine Gärten saniert und neu gestaltet. Kein Grund für einen Bericht, allerdings: Im gelifteten Gelände stehen auf Rasen und Beeten noch bis zum Herbst monumentale Stabiles und elegante Mobiles des Bildhauers Alexander Calder. Da wird das Areal zu einer Gartenlust der besonderen Art.

 

 

DAS BILD WURDE AUS

©GRÜNDEN ENTFERNT.

 

Alexander Calder Brasilia, 1965. Collection Fondation Pierre Gianadda, Zwitserland © 2014 Calder Foundation, New York / Artists Rights Society, New York. Foto: Olivier Middendorp

 

Stabiles und Mobiles sind Schlüsselwörter der Calderschen Kunst. Der studierte Ingenieur und bildhauerische Autodidakt, gebürtig aus Lawnton/ Pennsylvania, arbeitete zunächst als Pressezeichner. Mit 28 Jahren ließ sich Alexander Calder (1898-1976) in Paris nieder und bekam dort Kontakt zu bekannten Künstlern jener Zeit wie Piet Mondrian, Fernand Legér und Joan Miro. Im eigenen Atelier entwickelte er ab 1930 eine Kunst, die ihn unverwechselbar machen sollte.

 

Calder schuf statische Plastiken aus verschraubten Metallplatten, für die der deutsch-französische Bildhauer Hans Arp den Begriff „Stabiles“ prägte. Es kamen mobile Skulpturen hinzu, Konstruktionen aus geformten Metallscheiben, die mittels Drähten und Gelenken im Gleichgewicht gehalten wurden. Ihre Bewegung, zunächst mechanisch später durch Luftzug erzeugt, wurde durch die Bemalung mit Kontrastfarben unterstrichen oder gar durch die kräftigen Grundfarben Blau, Gelb und Rot mit einer Art Signalwirkung optisch verstärkt. Der Dadaist und Surrealist Marcel Duchamp belegte diese Kunstwerke mit dem Begriff „Mobiles“. Die beweglichen, verspielten, ja fast elegant-grazil schwebenden „Mobiles“wurden als eine eigene neue Kunstrichtung gefeiert, denn Calder setzte mit den plastischen Konstruktionen völlig neue Akzente in der Skulpturenkunst und erreichte mit ihnen Weltruhm.

 

Einfache Formen mit klaren Konturen, Bewegung und Farbe, dies waren und blieben die grundsätzlichen Kernelemente seiner Arbeiten. Lediglich die Werkgrößen änderten sich. Nach 1945 steigerte der Avantgardist seine Kunstgegenstände gelegentlich in monumentale Abmessungen. Hierzu gehörten vorzugsweise Calders „Stabiles“ mit so eigenwilligen Bezeichnungen wie etwa „Nageoire“ (Flosse, 1964), Le Tamanoir“ (Ameisenbär,1963) oder „Tripes“ (Kutteln, 1974), die neben einer beträchtlichen Größe auch auf tonnenschwere Gewichte kamen. Das Rijkmuseum präsentiert einige von ihnen.

     Wie sich Calders Arbeiten mit denen seiner Künstlerkollegen der Pariser Avantgarde in den 20er und 30er Jahren verbanden und gegenseitig beeinflussten, verdeutlichte die große Calder-Schau im Düsseldorfer K20 Anfang 2014 (mehr).
     Heute gilt der US-Künstler als Pionier und Hauptvertreter der sogenannten kinetischen Plastik. Die Kunstwelt honorierte dies mit zahlreichen Auszeichnungen, unter anderem mit dem Großen Preis der Biennale Venedig für Plastik oder dem Carnegie-Preis in Pittsburgh. Calder nahm an den ersten drei „documenta“-Ausstellungen in Kassel teil.

 

DAS BILD WURDE AUS

©GRÜNDEN

ENTFERNT.

 

Alexander Calder Le 31 Janvier, 1950. Musée National d'Art Moderne, Parijs © 2014 Calder Foundation, New York / Artists Rights Society, New York. Foto: Olivier Middendorp

 

Die Amsterdamer Outdoor-Schau entstand in Zusammenarbeit mit der New Yorker Calder Foundation. Die Exponate stammen aus Museen und Privatsammlungen aus ganz Europa und den Vereinigten Staaten. Die Schau ist die zweite in einer Reihe von jährlichen, internationalen Skulpturenausstellungen, die in den kommenden vier Jahren in den Gärten des Rijksmuseums geplant sind.
K2M

 


Die Skulpturen von Alexander Calder sind bis zum 5. Oktober 2014 in den Museumsgärten zu sehen.

Rijksmuseum
Museumstraat 1 
1070 DN Amsterdam
Tel.: +31 (0) 20 6747 000
Öffnungszeiten Garten
täglich 9 - 18 Uhr

 

 

 

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