Archiv 2011: aus "Galerien"
„Stringenz im Ästhetischen“*: Matthias Pabsch in der Galerie Pamme-Vogelsang
Skiagraphie, 2010
Ohne Titel, 2004
Matthias Metamorphose - jetzt,Öl auf Leinwand |
Elementarteilchen
Die erste Einzelausstellung des Berliner Künstlers Matthias Pabsch in der Kölner Galerie
zeigt Fotoarbeiten, Skulpturen und Malerei. In allen drei Gattungen zeichnen sich die Werke des Künstlers durch ihre Ästhetik, durch Klarheit und Reduktion in Form und Farbe aus.
Seine Fotoarbeiten betitelt Pabsch mit „Skiagraphie“ und bezieht sich damit auf die antike „Schattenmalerei“ und auf die fotografischen Experimente von William Henry Fox Talbot im 19. Jahrhundert. Der Künstler thematisiert in diesen Arbeiten die Phänomene Licht und Schatten und erzeugt in seinen „Fotobildern“ eine intensive Raumillusion.
Um Raum und räumliche Ordnung geht es ihm auch bei den Skulpturen, mit denen er scheinbar architektonische und urbane Modelle visualisiert. Schon die Auswahl der Materialien - Styropor, Acrylglas und Aluminium, Glasbausteine und Waschbetonplatten - erinnern an bestehende Architekturen der Nachkriegszeit in unseren Städten.
Doch Pabsch, der sich u.a. intensiv mit Architektur und Technik beschäftigt, erreicht den Betrachter viel subtiler. Bei genauerer Betrachtung eröffnen die Objekte intime Ein- wie Durchblicke und bieten so überraschende Assoziationsflächen für eigene Erfahrungen und Erlebnisse der Vergangenheit, animieren den Betrachter aber auch, sich weiter mit ihnen zu beschäftigen und selbst neue Denkräume zu kreieren.
Pabsch´ Acrylmalerei auf Aluminium greift nochmals die Themen hell-dunkel / scharf-unscharf der „Skiagraphien“ auf. Mit ihren kräftigen Farben setzen sich diese Arbeiten allerdings deutlich ab und in Material und Haptik entfalten die Bilder zunächst eine große Distanz zum Betrachter. Auch hier ist es wieder der zweite Blick. Die Bildräume entwickeln eine eigenartige Anziehungskraft, die in ihren malerischen Formen an biologisch-mikroskopische Aufnahmen erinnern und damit bei aller kühlen und perfekt gesetzten Materialität Biologie, Kreatur und Mensch, Verletzlichkeit und Endlichkeit in den Blick nehmen.
bra
► Kurzbiografie Matthias Pabsch
- geboren 1970 in Hildesheim, lebt und arbeitet in Berlin
- seit 1996 Ausstellungen und Arbeiten im öffentlichen Raum
- 2001 Promotion am Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität, Berlin
- seit 2010 Außerordentlicher Professor an der Duke University, Durham, North Carolina, USA
Die Ausstellung „Matthias Pabsch ‚Elementarteilchen’“ ist bis zum 04.09.2011 zu sehen.
Galerie Pamme-Vogelsang
Hahnenstraße 33
50667 Köln
Tel. 0221 - 80 15 87 63
Mobil 0171 - 86 31 823
Öffnungszeiten:
DI – FR 12 - 18 Uhr
SA 11 - 15 Uhr
und nach Vereinbarung
Galerieferien: bis zum 08.08.2011
* aus "Rede von Christoph Tannert zur Ausstellungseröffnung im GEHAG FORUM, Berlin, 18.02.09"